Der weltberühmte Dampfhammer – Gar keine Erfindung von Bud Spencer?
Denken Sie in Ruhe an die Filme von Bud Spencer zurück. Ihnen fällt sicherlich schon bald ein einschlägiges Muster auf: wilde Prügeleien. Die Faustkämpfe gehörten einfach zu einem guten Streifen mit Bud Spencer dazu. Mit purer Muskelkraft prügelte er seine Feinde windelweich und hatte dabei noch einem lockeren Spruch auf den Lippen. Doch eine Kleinigkeit ist unvergessen: der Dampfhammer. Ein besonderer Schlag, welcher wie ein Dampfhammer auf seine Feinde niederprasselte. Schon früh in seiner Karriere führte er diesen Hieb ein, doch war er gar nicht von Bud Spencer?
Riccardo Pizzuti beansprucht die Dampfhammer-Krone
Zum Todestag und der Prämiere der Dokumentation „Sie nannten ihn Spencer“ kam einer wieder auf den roten Teppich, den viele nicht erwartet haben: Riccardo Pizzuti. Er war Spencers und Hills alter Widersacher, der nur als „Silberlocke“ bekannt war. Immerhin hatte Pizzuti schon vor mehr als 40 Jahren graue Haare. Heute sind diese schneeweiß geworden. Natürlich schwelgte er bei der Premiere auch in zahlreichen Erinnerungen und schnell kommt das Thema des weltberühmten Dampfhammers auf. Pizzuti gab dabei in einem Interview an, dass er Spencer den Dampfhammer beigebracht hat. Es wäre gar keine Erfindung von Bud Spencers gewesen. Doch Pizzuti nimmt es dem Pfundskerl bis heute nicht übel. Genauso weniger, dass seine eigene Erfindung den Schurken schon einige Male zum Doktor geschickt hat. Er ist eher froh darüber, dass ein Stück von ihm in der Legende von Bud Spencer weiterlebt. Doch das kleine Geheimnis nicht ausplaudern, wollte er dann doch nicht.
Der Dampfhammer ist vernichtend
Der Dampfhammer ist ein Schlag, wie es ihn nicht zweimal auf der Welt gibt. Mit enormer Kraft rast die Faust von Bud Spencer auf seine Feinde nieder. Auch Riccardo Pizzuti sollte ein solcher Feind sein. Die beiden drehten zahlreiche Kampfszenen zusammen, wo es nicht immer zärtlich und liebevoll vonstattenging. Sicherlich gab es eine Stunt-Truppe und eine vorher einstudierte Kampfchoreographie, doch Verletzungen waren an der Tagesordnung. Bei einem Schlag haute Spencer Pizzuti innerhalb von Sekunden zwei Schneidezähne heraus. Ein anderes Mal musste das Trommelfell des Schauspielers daran glauben, als Spencer ihn eine ordentliche Backpfeife gegeben hat. Selbst ein k.o. war keine Seltenheit. Grund dafür war nicht selten der beeindruckende Dampfhammer. Böses Blut gab es zwischen den beiden Schauspielern deswegen aber nicht. Sehr viel mehr waren Sie im wahren Leben gute Freunde. Deswegen ist es kein Wunder, dass sich Riccardo Pizzuti es sich nehmen ließ, höchstpersönlich bei der Premiere von „Sie nannten ihn Spencer“ aufzutreten. Das tat er nicht nur zum Ehren dieser Schauspiellegende, sondern auch die Fans freuten sich über den ungewöhnlichen Besuch. Immerhin ist weitläufig bekannt, dass Pizzuti lieber zurückgezogen lebt.
Freunde hinter der Kamera
Vor der Kamera spielte Pizzuti stets den Widersacher von Bud Spencer und Terence Hill. Vor allem Spencer und Pizzuti prügelten sich gemeinsam durch 19 Filme. Bei Hill sah es ein wenig anders aus, denn die beiden drehten nur einen gemeinsamen Film, wo Bud Spencer nicht anwesend war. Dennoch sollte alles nur Schall und Rauch sein, denn so sehr sich Spencer und Pizzuti vor der Kamera verprügelten, hinterherjagten und sich gegenseitig das Leben schwer machten, desto besser waren die beiden hinter der Kamera befreundet. Pizzuti gab an, dass die beiden häufig nach Drehschluss um die Häuser gezogen sind. Hier ein kleiner Schnaps, da einige schöne Frauen und die Nacht war perfekt. Das sollte sich aber ändern, als sich Spencers Frau Maria zu Wort meldete. Sie mochte es gar nicht, dass Spencer noch bis spät in die Nacht mit seinen Freunden um die Häuser zog. Also machte Sie den Spaß ein Ende und bat Spencer nach Drehschluss doch lieber ins Hotel zu kommen. Gesagt getan und Pizzuti konnte sich nun alleine auf den Weg machen.