Der seltsamste Film, den Terence Hill je gedreht hat
Du kennst Terence Hill als die stahlharte Eisenfaust, der mit Muskelkraft seine Gegner in die Flucht schlägt. Doch auch sein unbeschreiblicher Charme machte Terence Hill zu einer der Ikonen der 70er und 80er Jahre. Zum Großteil war er in den sogenannten Italo-Western zu sehen. Eine italienische Form der klassischen Western, die ruhig etwas lustiger sein durfte. Überraschend war es deshalb nicht, dass Terence Hill bald zu einer der wichtigsten Schauspieler Italiens aufstieg, genauso wie sein Kumpel Bud Spencer. Im Laufe seiner Karriere hat Hill aber nicht nur Kassenschlager produziert, sondern auch einige erfolglose Filme. Willst Du Dir aber etwas komplett anderes ansehen, solltest Du den verrückten Kunstfilm „ORG“ einlegen. Er kann als der seltsamste und verstörendste Film mit Terence Hill bezeichnet werden.
Schon die ersten Minuten sind anstrengend
Legst Du „ORG“ ein oder schaust ihm in Fernsehen, werden Dir bereits nach wenigen Minuten die ersten Fragen durch den Kopf schießen. Zunächst fragst Du Dich, ob es bei einer Länge von fast drei Stunden wirklich die ganze Zeit so weitergeht. Ebenso überlegst Du ganz genau, ob Du es wirklich aushältst oder doch lieber abschalten sollst. Doch was macht „ORG“ zu seinem solchen Spektakel? Bei „ORG“ handelt es sich um 26.625 Schnitte in rund 177 Minuten. Bei einem normalen Film dieser Länge würde die Schnittmenge bei 800 bis 1.400 liegen. So erzählt der Film nicht von einem Rausch, sondern ist selbst der Rausch. Lose befasst sich der Film mit der indisch inspirierten Dreiecks-Legende „Die vertauschten Köpfe“ von Thomas Mann. Doch die Geschichte rückt schon bald in den Hintergrund, wenn die noch mehr als 700 Tonspuren zum Einsatz kommen. Ständig hörst Du Getrommel, Gegurgel, Technik-Gefiepse, Gebrumme oder Deklamationen. Zwischenzeitlich komplette Stille und kein Bild, dann einmal Bild, aber kein Ton. Als Nächstes kein Bild, dafür umso mehr Ton. Schlag auf Schlag folgen Schreie, Atompilze, Vivaldi, Caruso, massive Bauhaus-Kostüme, Ruinen, Todesschreie, Kaleidoskop-Bilder, Zauberformeln, Comic-Buchstaben mit „BOUM!“ und aus den schönen blauen Augen von Terence Hill rinnt eine Träne.
Ist „ORG“ sehenswert?
Einer der wichtigsten Fragen ist natürlich, ob Du „ORG“ als Fan wirklich gesehen haben musst. Das ist natürlich Geschmackssache, wobei die Story nicht gerade viel verspricht. Zwischen den ganzen Schnitten wird klar, dass zwei Köpfe abgetrennt und anschließend wieder aufgesetzt wurden, jedoch auf den falschen Männerkörper. Einer der Herren fühlt sich schon bald kastriert, da er seinen prachtvollen Körper zurückhaben möchte, der nun mit Terence Hills Kopf herumläuft. Die Männer hadern mit der neuen Situation, doch die Frau erfreut sich an ihrem Universalpartner. Zu wem gehört sie denn nun? Alles endet in einem Strudel als Ängsten und Utopien, wie sich dieser nur die 68er Jahre ausdenken konnten.
Selbst eingefleischte Fans schalten ab
Du kannst noch so ein großer Fan von Terence Hill sein, doch die meisten Menschen schaffen nicht einmal die erste halbe Stunde von „ORG“. Immerhin spricht das Anstrengende nicht gerade für die Qualität. Der Film ist eher eine Zumutung und sicherlich nichts für einen gemütlichen Abend. Das sagt auch dessen Erschaffer, der Argentinier Fernando Birri, welcher als „Vater des neuen lateinamerikanischen Films“ gilt. Mehr als zehn Jahre arbeitete als Produzent an dem Film und holt sich dafür die Starpower von Terence Hill an Bord. Nach dem Ende des Films bezeichnet Birri diesen aber als „meinen Albtraum“. Dennoch wollte Birri dem Film der großen Öffentlichkeit präsentieren. Das war nur bedingt möglich. Lediglich auf der Weltpremiere 1979 in Venedig sollte das Publikum „ORG“ erleben. Danach versank der Film schon bald in Vergessenheit. Auch der Versuch, dass Werk auf zwei Stunden zu kürzen und somit attraktiver für das Publikum zu gestalten, sollte nicht gelingen.
Eine weitere Chance für „ORG“
Vielleicht waren die 70er Jahre einfach nicht die Zeit für „ORG. Die Menschen waren noch nicht bereit für einen solchen Film, der durch Schnitte und verrückte Töne auffiel. Deshalb gab es zwei Berlinale-Aufführungen von „ORG“. Einmal am 16. Februar und am 19. Februar 2018. Nach der Berlinale ist der Film auf DVD erschienen und kann nun von allen Fans vor dem heimischen Bildschirm „genossen“ werden. Ob das wirklich sein muss, bleibt wohl Dir überlassen. Einige beschreiben den Film als Höllentrip der filmischen Kunst, während andere die Andersartigkeit des Films feiern und ihn als „Zumutung im positiven Sinne“ bezeichnen. Eines kann aber gesagt sein: Liebst Du die alten Filme mit Terence Hill, lass die Finger von „ORG“.
As a devoted Terence Hill fan who absolutely loves his western roles, this movie was a bit of a shock. I did get through the first 30mins and wonder wtf was I watching. However, I saw it through to the end … the full length end too. I have no idea what it was or even how to categorize it. It was certainly an experience. I rather think it would be better enjoyed if you were high, and I seriously suspect that everyone involved may well have been. All those flashing cuts are a bit of a mind f*** and the 3 protagonists were practically always naked and having sex or fighting. It was really weird and fascinating, in a .. can’t stop watching .. kind of way. Really weird. I’d be interested to know Terence Hill’s thoughts about it, I don’t even think many of his fans are aware of its existence.