30 Jahre „Renegade“: das große Jubiläum
Genau vor 30 Jahren kam „Renegade“ am 21. April zum ersten Mal in die Kinos. Das dies nun schon wieder so lange her ist, verwundert sicherlich. Doch gerade dieses Jubiläum ist die perfekte Chance, dass wir Dir einige interessante Fakten zum Hit mit Terence Hill präsentieren. Außerdem erweitern wir die Fakten um einen Drehortbericht. So kannst Du das 30-jährige Jubiläum von „Renegade“ gebührend feiern und auf dem nächsten Fantreffen mit Deinem neuen Wissen angeben. Los geht’s!
Herzlichen Glückwunsch zu 30 Jahren!
Jeder Fan von Terence Hill sollte wissen, worum es in dem Roadmovie „Renegade“ geht. Natürlich um Luke Mantee, der seine Freiheit, seinen Jeep und sein Pferd „Joe Brown“ liebt. Doch seine Welt wird auf den Kopf gestellt, als ihn ein Freund bittet, dessen Sohn zur Ranch seiner Familie zu bringen. Natürlich kann Luke nicht nein sagen, hat sich mit dem störrischen Matt aber allerhand Arbeit aufgehalst. Als wäre das noch nicht genug, wollen nächtliche Killer, streitlustige Trucker und ganze Rockerbanden den beiden an den Kragen. Mit viel Einsatz und cleveren Ideen gelingt es den beiden schließlich bei „Green Heaven“ anzukommen. Doch hier hören die Probleme noch nicht auf. Solltest Du einmal die hierzulande bekannte Version mit der ursprünglichen Fassung vergleichen, fällt Dir sofort auf, dass die Enden abweichen. Eigentlich endet der Film in der ursprünglichen Fassung in „Green Heaven“. Dort übergibt Luke Matt den Brief, in dem steht, dass sein Vater aus dem Gefängnis entlassen wird. Danach lädt er sein Pferd auf und möchte losdüsen, doch sein Jeep springt nicht an. Also setzt sich Luke gemütlich in seinen Sitz und isst einen Apfel. Darüber läuft der Abspann. In unserer Version ist das ein wenig anders, denn es soll nicht so wirken, als würde sich Luke wieder alleine auf die Piste machen. Stattdessen kommt ein Schnitt und Du siehst Luke und Matt erneut im Jeep auf der Straße. Sie wollen zusammen Moose abholen, doch da werden sie ein zweites Mal von den Truckern angegriffen. Zwar wirst Du den Angriff der Trucker auch in der Originalfassung sehen, jedoch bereits nach der 27. Minute, also direkt nach der Szene, wo Luke die Einbrecher mit einem ordentlichen Stromschlag vertreibt. Schaust Du genau hin, erkennst Du anhand der Kleidung und Haltung der beiden Hauptdarsteller, dass die Szene gar nicht ans Ende gehört. Das Umkopieren der zweiten Truckerszene hat aber auch zur Folge, dass die Laufzeit der deutschen Fassung um einige Sekunden länger ist. Immerhin wurde noch eine Totale des Jeeps eingefügt, worüber ein erklärender Dialog läuft. Auch die Totale wirst Du zweimal in der deutschen Version finden, weshalb diese ein wenig länger ist.
Großbritannien schneidet
Es gibt noch einige weitere Änderungen hinsichtlich der Szenen. Bestes Beispiel ist die Szene, in der Ross sein sogenanntes Butterfly-Messer zückt. In der britischen Version fehlt diese komplett. Der Grund ist, dass die Butterfly-Messer seit vielen Jahren in Großbritannien verboten sind. Daher wollte das Land keine „Werbung“ dafür machen und schnitt die Szene heraus. Die Länge betrug rund 34 Sekunden. Auch im Trailer war die Szene zu sehen, die natürlich ebenfalls entfernt wurde. Weiter geht es mit dem Soundtrack zu „Renegade“, denn dieser stammt aus der Feder von Mauro Paoluzzi. Ergänzt wurde dieser durch die Songs „Call me the Breeze“ und „Simple Man“ der US-amerikanischen Rockband „Lynyrd Skynyrd“. 1988 kam der komplette Soundtrack erstmals auf CD, LP und MC heraus. Zusätzlich gab es eine Single-Veröffentlichung des Songs „Let me be the one“ von Nicolette Larson.
Ein trauriger Fakt
Ein trauriger Hintergrundfakt ist die Rolle des Matt. Dieser wurde von Terence Hills Adoptivsohn Ross gespielt. Für ihn sollte es seine erste und letzte große Rolle bleiben, denn er verstarb am 30. Januar 1990 bei einem Autounfall. Das hätte beinah dazu geführt, dass Terence Hill seine Karriere an den Nagel gehängt hätte. Dabei war die Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn eher ein Zufall, denn Ross war nicht für die Rolle des Matts vorgesehen. Als dieser aber das Drehbuch las und seinem Vater scherzhaft vorschlug, er könne doch die Rolle spielen, gefiel Terence Hill die Idee so gut, dass er ein Vorsprechen organisierte. Ross überzeugte auf ganzer Linie und erhielt die Rolle. Ein weiterer Fakt ist, dass es sich bei „Renegade“ um die siebte und somit letzte Zusammenarbeit von Terence Hill und Regisseur E.B. Clucher handelte. Jener war bereits für die Trintiy-Filme verantwortlich. Die Clucher-Familie war aber noch tiefer in das Werk verstrickt, denn E.B. Cluchers Sohn Marco Tullio Barboni schrieb das Drehbuch. Direkt zum Beginn kannst Du Barboni als Golfer in einem Camoe-Auftritt sehen.
Die Drehorte zu „Renegade“
Zum Jubiläum kannst Du ruhig einmal den Drehorten von „Renegade“ einen Besuch abstatten, wenn es auch nur über Google Maps ist. Der gesamte Film wurde in Arizona gedreht. Vor allem die Orte Phoenix, Sedona, Mormon Lake und Flagstaff stehen im Mittelpunkt. Gehst Du heute vorbei, darfst Du keine allzu große Ähnlichkeit mehr erwarten. In den letzten 30 Jahren hat sich viel getan. Doch gerade Phoenix ist eine hervorragende Anlaufstelle, denn es handelt sich um die Hauptstadt des US-Bundesstaats Arizona. Bekannt ist die Stadt für ihren ganzjährigen Sonnenschein und die warmen Temperaturen. Überraschend ist das nicht, den Phoenix liegt im sogenannten „Tal der Sonne“, einer großen Metropolenregion von mehreren Städten. Natürlich kannst Du in Phoenix nicht nur die Drehorte besuchen, sondern auch zahlreiche Wellnessresorts, Golfplätze, Nachtclubs oder angrenzende Naturschutzgebiete. Vor allem der „Desert Botanical Garden“ ist ein Highlight und zeigt Dir viele einheimische Pflanzen. Für die Aktiven unter Euch gibt es zahlreiche Wander- und Radwege.