Sie nannten ihn Mücke
Solo-Abenteuer von Bud Spencer sind schon lange keine Seltenheit mehr. Bereits während er noch mit seinem Kumpel Terence Hill vor der Kamera stand, hat er diverse Werke ohne ihn gedreht. Darunter auch „Sie nannten ihn Mücke“, welches aus dem Jahr 1978 stammt. Der Film zählt sicherlich zu einen der größten Solo-Erfolge von Bud Spencer, was nicht sonderlich überraschend ist. Immerhin ist die Story deutlich unterschiedlicher als seine vorherigen Filme. Er ist eigentlich nur ein genügsamer Fischer, der aber später in einem Footballspiel gegen die US-Army antreten muss. Mit einer Länge von 97 Minuten ist „Sie nannten ihn Mücke“ zwar kürzer als die Werke aus der „Plattfuß“-Reihe, aber nicht weniger unterhaltsam.
Die Filmhandlung
Mücke (Bud Spencer) möchte eigentlich nur ein gemütliches Leben als Fischer und ehemaliger American-Football-Profispieler genießen, doch sein Boot wird durch ein Sehrohr eines US-U-Boots beschädigt. Also bleibt ihn keine andere Möglichkeit, bis das Boot repariert wurde, seine Zeit an Land zu verbringen. Er wartet auf eine neue Thompson-Einspritzdüse, doch diese Düse kann ihn nur von der lokalen Militärgarnison beschafft werden. Leider wird er im Camp Darby von Sergeant Kempfer erkannt, welcher Mücke seinen Rückzug aus dem Profisport übelnimmt. Also verweigert er die Herausgabe der Düse. Zur Entspannung geht Mücke erst einmal in eine Kneipe, doch hier trifft er auf einige US-Soldaten, die unter Sergeant Kempfer stehen. Aber auch einheimische Kleinganoven sind nicht weit, die oftmals mit den Soldaten in Streit geraten. Zwangsläufig kommt es zur Schlägerei, wo auch Mücke nicht außenvor bleibt.
Die Soldaten bekommen aber mächtig Ärger und dürfen sich nicht mehr mit den Italienern schlagen, da sie ansonsten strafversetzt werden. Also fordern sie die Italiener zu einem Footballspiel heraus. Dabei müssen die Italiener nicht gewinnen, sondern es reicht vollkommen, wenn sie nur einen Punkt erzielen. Also wenden sich die Kleinganoven an Mücke, ob er sie nicht trainieren könne. Zunächst lehnt er ab, denn er wollte nie wieder spielen. Später erklärt er einen der Ganoven auch den Grund, nachdem er ihn vor einem Raufbold gerettet hat. Doch dann ändert Mücke seine Meinung und hilft doch. Er trainiert die Italiener und schafft nebenbei einige Probleme aus der Welt. Auch der Geldeintreiber Orso wird für das Team gewonnen, auf Spencer-typischer Art mit den Fäusten. Außerdem muss er beinah seine ganze Mannschaft vor dem großen Spiel aus einer Zockerhölle befreien. Eine Schlägerei bleibt selbstverständlich nicht aus.
Der große Tag ist gekommen und das Spiel gegen die Amerikaner steht an. Der Befehl von Sergeant Kempfer lautet: hart und unfair spielen. Beispielsweise haben die Amerikaner deshalb zeitweise statt 13 Spielern rund 30 Spieler auf dem Platz. Außerdem drohen alle italienischen Spieler aufgrund von Verletzungen aus dem Spiel auszuscheiden. Also bleibt Mücke keine andere Möglichkeit, als selbst einzuspringen. Er erringt den Sieg für seine Mannschaft, jedoch nur mit dem Minimalziel. Dennoch war es ein atemberaubendes Spiel, denn den Punkt holte Mücke durch einen Touchdown, wo er nebenbei den eingewechselten Kempfer noch umhaute. Danach warf er den Ball so hart auf den Boden, dass er platzte. Kempfer will sich das nicht gefallen lassen und holt seinen Schlagstock raus. Als er gerade hinterrücks auf Mücke einschlagen will, trifft er stattdessen seinen ranghöchsten Vorgesetzten. Er ist sowieso nicht gut auf Kempfer zu sprechen, sodass dieser nun jede Menge Ärger bekommt.
Wissenswertes zum Film
Die Kritiker waren zwar nicht restlos begeistert, konnten dem Film aber dennoch viel abgewinnen. Vor allem die typischen Prügeleien wurden hervorgehoben, welche die Filme mit Bud Spencer ausmachen. Aber auch einige Running Gags kamen nicht zu kurz. Ständig wird Mücke aufgefordert, eine Tür kräftig zuzuschlagen, weil sie klemmt, oder sie ganz normal zu verschließen, was er anschließend auch tut. Dabei passiert es aber, dass die jeweilige Tür kaputtgeht oder ständig auf- und zufedert. Ein Beweis von Mückes Kraft. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass Mücke in einem illegalen Casino ein Kartentrick aufdeckt. In der deutschen Fassung sagt er nun, dass nicht einmal Klaus Kinski in den Nobody-Filmen damit durchgekommen wäre. Ein Verweis auf die Nobody-Filme mit Terence Hill. Aber auch bei der Musik hat Bud Spencer die Finger mit im Spiel. Spencer und sein Team singen das Lied „Quien te lo dijo“. Gleichzeitig begleitet es Bud mit einer akustischen Gitarre. Der Titelsong ist hingegen Oliver Onions zu verdanken, welche bereits zahlreiche Lieder für Bud Spencer und/oder Terence Hill geschrieben haben.