Arnold Marquis – Eine vielbeschäftigte Stimme

Ihnen ist sicherlich bekannt, dass in den Bud Spencer und Terence Hill-Filmen über die Jahre oftmals dieselben Schauspieler zum Einsatz kam. Das haben wir schon in einigen unserer anderen Einträge angesprochen. Doch nicht nur die Schauspieler kamen immer wieder zum Dreh, sondern auch einige Kleinigkeiten im Hintergrund wurden beibehalten. Eine solche ist Arnold Marquis, welcher als Synchronsprecher für zahlreiche Figuren und Charakter aus dem Spencer/Hill-Universum eingesetzt wurde. Jedoch übernahm Arnold Marquis dabei nicht nur kleine Nebenrollen, sondern in einigen Filmen durfte er den Dampfhammer höchstpersönlich sprechen. Ansonsten war dies immer der Job von Wolfgang Hess, welcher am Ende auch als Spencers alleiniger Stammsprecher eingesetzt wurde.

Ein Leben voller Abenteuer

Geboren wurde Arnold Marquis am 6. April 1921 in Dortmund. Er besuchte schon in jungen Jahren die Schauspielschule im Düsseldorfer Schauspielhaus und trat schon bald im Schlosspark-Theater in Berlin auf. Aber auch im Schauspielhaus Bochum war er zu sehen. Neben seinen Auftritten auf der Theaterbühne wollte der junge Schauspieler aber auch zum Film aufsteigen. Heute ist das markante Äußere von Arnold Marquis in diversen Filmen zu sehen. Seine erste Rolle ergatterte er im Jahr 1948 mit dem passenden Titel „Und wieder 48“. In den nachfolgenden Jahren spielte Arnold Marquis in zahlreichen Filmen mit. Darunter „Eine Handvoll Shilling“, „Quartett zu fünft“, „Neues aus dem sechsten Stock“ oder „Die schönen Wilden“. Die meisten seiner Auftritte waren Fernsehproduktionen, doch auch auf die große Leinwand hat er es einige Male geschafft.

Das letzte Mal spielte er 1989 in „Otto – Der Außerfriesische“ mit. Ein Jahr später verstarb der Schauspieler und Synchronsprecher.

Arnold Marquis – Die Stimme von Bud Spencer und seinen Freunden

Vielleicht hatten Sie schon einmal das Glück und konnten Arnold Marquis bei einer seiner Schauspieljobs bewundern. Ansonsten sollten Sie sich einfach seinen Synchronsprecherarbeiten zuwenden. Gerade im Spencer und Hill-Universum war Arnold Marquis ein gern gesehener Gast. Er lieh dabei nicht nur diversen Nebendarstellern, wie Dauergegenspieler Riccardo „Silberlocke“ Pizzuti seine Stimme, sondern auch manchmal dem Dampfhammer höchstpersönlich. Beispielsweise hören Sie Arnold Marquis als Bud Spencer in „Vier Fäuste gegen Rio“, „Vier für ein Ave Maria“ oder „Vier Fäuste für ein Halleluja“. Doch auch andere Schauspieler erfreuten sich an der rauchigen Stimme von Arnold Marquis. In „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ sprach er Riccardo Pizzuti als Naso. Auch in „Gott vergibt… Django nie“ ist er als Bill San Antonio für Frank Wolff zu hören. Sicherlich ist das im ersten Moment ein wenig seltsam, wenn Sie die Stimme von Bud Spencer auch bei anderen Personen hören. Doch da Arnold Marquis nur kurz die Dampfhammer-Stimme war, fällt es Ihnen nicht weiter auf.

Fernab von Bud Spencer

Der kleine Ausflug in die Welt von Bud Spencer und Terence Hill war sicherlich ein großer Spaß für Arnold Marquis, doch lieh er nicht nur dem Dampfhammer seine Stimme. Viele namhafte Schauspieler standen auf dessen Liste, wie beispielsweise der legendäre John Wayne, Kirk Douglas, Anthony Quinn, Geoffrey Keen, Humphrey Bogar, Robert Mitchum oder Lee Marvin. Somit sollten Sie sich nicht wundern, wenn Sie die Stimme von Bud Spencer plötzlich in anderen Filmen vernehmen. Neben dessen Job als Synchronsprecher war dieser aber auch als Hörspielstimme im Einsatz. Erstmals war er 1964 in „Nimm Platz und stirb“ zu hören. In den nachfolgenden Jahren konnten Sie seine Stimme in „Fünf tote alte Damen“, „Die letzte Visite“, „Zielscheibe“ oder „Das vierte Skalpell“ sehen. Das letzte Mal sprach dieser ein Hörspiel im Jahr 1983 mit „Die Tote im See“. Doch für Arnold Marquis war das noch lange nicht genug, nur als Schauspieler, Synchronsprecher und Hörspielstimme im Einsatz zu sein. Er wollte sich dank seiner Stimme auch im Musikbusiness austoben. 1979 erschien „John Wayne, der Held“. Hier können Sie die rauchige und einmalige Stimme von Arnold Marquis besonders gut hören.