Anne Kasprik
Im Spencer/Hill-Universum ist die Anzahl an weiblichen Rollen eher begrenzt. Hinzu kommt, dass es sich meist nur um kleine Rollen handelt, die angesichts des Schlagfeuerwerks schnell in den Hintergrund rücken. Nicht bei Anne Kasprik, denn jene konnte sich bei „Die Troublemaker“ einem Millionenpublikum vorstellen. Sie ist einer der bekanntesten Darstellerinnen aus dem Spencer/Hill-Universum, weshalb wir auf ihren Werdegang etwas näher eingehen möchten.
Ein kurzer Lebenslauf
Anne Kasprik wurde als Anne Kasprzik am 11. Juni 1963 in Berlin geboren. Ihr Weg war im Grunde schon vorbestimmt, denn beide Eltern waren im Filmbusiness tätig. Ihr Vater war dabei Hans-Joachim Kasprzik, ein bekannter Regisseur sowie Drehbuchautor. Doch auch Anne musste sich erst langsam hocharbeiten. Nach der Schule spielte sie zunächst am Arbeitertheater in Teltow mit, während sie nebenbei ihr Abitur machte. Danach zog es sie nach Berlin an die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Im Anschluss ging der Weg nach Potsdam an die Hochschule für Film und Fernsehen. Auf diesen beiden Schulen war sie von 1983 bis 1987. Ihre erste größere Rolle konnte sie sich bereits im Jahr 1983 sichern. Sie war in der Fernsehserie „Einzug ins Paradies“ zu sehen. Bis 1987 spielte sie mit. In der Zwischenzeit, 1985, wirkte sie auch an einem besonderen Werk mit: „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“. Warum der Film eine Besonderheit war? Es handelte sich um ein Werk von ihrem Vater. Eine weitere große Besonderheit war ihr Ausflug nach Hollywood. Ihr wurde eine Rolle in der Serie „Miami Vice“ mit Don Johnson angeboten, doch sie lehnte ab. Weshalb? Sie hielt ihre Englischkenntnisse für zu schlecht.
Ihr Kinodebüt feierte die junge Frau hingegen 1987 in dem Film „Vernehmung der Zeugen“. In den nachfolgenden Jahren sollte sie viele verschiedene Rollen ergattern, besonders im Fernsehen. So war sie zweimal als Unterleutnant Görz und Leutnant Ikser in der Serie „Polizeiruf 110“ zu sehen. Sie spielte darin aber auch einige Male das Opfer. Neben einigen bekannten Gegenwartsfilmen zog es Anne Kasprik aber auch zu Kostümfilmen, die in den 80ern im Trend waren. Langsam brachen die 1990er Jahre an und der Siegeszug von Anne hörte nicht auf. Sie war in etlichen Fernsehfilmen und -serien zu sehen, wie „Romeo und Jutta“, „Plötzlich Millionär“, „Tatort“, „SOKO Leipzig“, „SOKO Wismar“ oder „Stubbe – Von Fall zu Fall“. Zusätzlich zu ihren Auftritten in Film und Fernsehen war sie auf der Bühne aktiv, aber lange nicht so stark wie auf der Mattscheibe. Sie war 1987 in „Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel“ zu sehen, wo sie die Hildegard spielte. Der nächste Einsatz folgte erst 2010 mit „Tim Firth: Kalender Girls“. Das Stück wurde im Theater am Kurfürstendamm in Berlin aufgeführt.
Neben ihrer beruflichen Laufbahn werfen wir auch einen Blick auf ihr Privatleben. Ihre erste Hochzeit fand kurz nach den Dreharbeiten zu „Die Troublemaker“ statt. Dabei benannte sie Terence Hill sogar als ihren Trauzeugen. Noch heute ist sie mit dem israelischen Regisseur Oren Schmuckler verheiratet. Sohn Alexander Kasprik kam hingegen 1985 auf die Welt. Er ist heute ebenfalls als Schauspieler tätig. Seine Mutter hat es sich hingegen in Kleinmachnow gemütlich gemacht. Wie wir schon sagten, ist sie noch immer eine leidenschaftliche Schauspielerin.
Erfolge von Anne Kasprik an der Seite von Bud Spencer und/oder Terence Hill
Wie bereits erwähnt, waren Frauenrollen im Spencer/Hill-Universum eher rar. Besonders im Vergleich zu den vielen Prügelknaben. Dennoch konnte sich Anne Kasprik eine Rolle in „Die Troublemaker“ aus dem Jahr 1994 ergattern. Es war der letzte gemeinsame Film von Bud Spencer und Terence Hill, weshalb es eine besondere Ehre war. Neben Anne gab es noch eine zweite deutsche Dame, die sich in „Die Troublemaker“ eine Rolle sichern konnte: Eva Hassmann. Jene lernte auch bei der späteren Premiere des Filmes ihren zukünftigen Ehemann kennen. Nachdem „Die Troublemaker“ abgedreht war, trennten sich die Wege von Anne Kasprik, Buddy und Terence. Es ist nicht bekannt, ob Terence und Anne heute noch in Kontakt stehen, obwohl er ihr Trauzeuge war. Trotz des großen Erfolgs sollte der Film aber einer der wenigen Werke außerhalb Deutschlands bleiben, von Anne.