Der erste Schritt in die komödiantische Richtung: Vier für ein Ave Maria

Nach dem Erfolg von „Gott vergibt… Django nie!“ konnten die Karrieren von Terence Hill und Bud Spencer endlich an Fahrt aufnehmen. Das Publikum liebte das ungleiche Duo, doch die beiden wollten nicht mehr den klassischen Weg eines düsteren und ernsten Italo-Western verfolgen. Also wurde aus der Fortsetzung kurzerhand eine Komödie mit ordentlichen Prügeleien. Erschienen ist „Vier für ein Ave Maria“ nur ein Jahr nach „Gott vergibt… Django nie!“ 1968 und sollte schon bald den nächsten Erfolg von Terence Hill und Bud Spencer darstellen.

bud-spencer-terence-hill-vier-fuer-ein-ave-mariaUm was ging es?

Cat „Django“ Stevens und Hutch „Dan“ Bessy sind zurück und in Bestform. Nach dem Abenteuer rund um den Zugüberfall fühlen sich die beiden nun um ihre Beute eines Bankraubs betrogen. Nur mit Zwang und vielen guten Worten erhalten die beiden einen Scheck, der von den Hintermännern des Bankdirektors Mr. Harold ausgestellt wurde. Das findet dieser jedoch weniger witzig und hetzt ihnen den im Gefängnis sitzenden Banditen Cacopoulos auf die Fersen, der das Geld wiederbeschaffen sollte. Doch Caco denkt zunächst an Rache und zahlt es Harold heim, dessentwegen er 15 Jahre im Gefängnis saß. Nun kann er Steve und Bessy verfolgen und jagt den beiden das Geld ab, nur um es schon bald wieder bei einem Falschspiel in einem Saloon in Mississippi zu verlieren. Als Steve und Bessy ihn wiedertreffen, arbeitet dieser gerade seine Spielschulden als Tellerwäscher ab. Die drei Schurken tuen sich zusammen und überlisten das Falschspiel-System des Etablissements und kommen somit wieder an ihr Geld. Nun rächt sich Caco nur noch am Saloonchef Drake, bevor er mit Bessy und Steve davonreitet.

Einige interessante Hintergrundfakten

„Vier für ein Ave Maria“ ist der zweite Teil einer Trilogie, welche mit „Gott vergibt… Django nie!“ begonnen und mit „Hügel der blutigen Stiefel“ endet. In der USA ist der Film unter dem alternativen Titel „Ace High“ bekannt. Zunächst war es geplant, auch diesen Teil etwas derber und brutaler zu gestalten, doch nachdem die Comedy-Fassung von „Gott vergibt… Django nie!“ so gut ankam, hat man sich bei „Vier für ein Ave Maria“ umentschieden und mehr Comedyelemente eingebaut. Aus diesem Grund wurde die vorherige FSK-Kennzeichnung auch von 18 auf 16 Jahren heruntergesetzt. Natürlich kommt es auch bei „Vier für ein Ave Maria“ noch zu ordentlich Gewalt, doch eher auf eine lustige Art und Weise. Dennoch sollte „Vier für ein Ave Maria“ eine weitere Stufe in der steilen Karriere von Bud Spencer und Terence Hill darstellen. Das lag nicht nur daran, dass die beiden in Europa immer mehr an Bekanntheit gewannen, sondern auch in Übersee wurden die beiden Backpfeifenkönige immer beliebter. Deswegen kamen auch viele der früheren Filme von Bud Spencer und Terence Hill unter leicht veränderten Namen auf DVD in den USA heraus. Das sollte aber noch etwas dauern.

Die Synchronisation beachten

Original ist der Film in Italienisch eingesprochen, doch für Deutschland wurden zwei Synchronisationen durchgeführt. Zunächst für die erste Fassung, welche 1969 erschien. Das Buch wurde von Gerhard Vorkamp geschrieben und Dietmar Behnke führte Regie. Damals setzte „Vier für ein Ave Maria“ noch auf einen düsteren Ton, weshalb der Film um zehn Minuten gekürzt und ab 18 Jahren freigegeben wurde. Das Besondere daran ist, dass das Ende dieser Fassung verschollen ist. Deswegen wird jene weder im TV ausgestrahlt und auch nicht auf DVD veröffentlicht. 1977 findet eine weitere Synchronisierung bei der Berliner Synchron GmbH statt. In dieser Fassung führte das Buch sowie die Regie Arne Elsholtz. Nun war es aber auch das Ziel, eine Freigabe ab 16 Jahren zu erhalten. Darum wurde „Vier für ein Ave Maria“ auf 117 Minuten gekürzt und mit mehr Humor angereichert. In den späteren Jahren kürzte man diese Fassung noch stärker, sodass eine Freigabe ab 12 Jahren ermöglicht wurde. Nun konnte diese auch frei im Fernsehen gezeigt werden. Anders, als bei anderen Neusynchronisationen von Spencer-und-Hill-Filmen ist, dass es sich hierbei nicht um eine Schnoddersynchro handelt, also der Mischung aus Kneipenjargon und Jugendsprache.
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