Ein Interview mit Chickadee
Erst vor Kurzem hat Joe Krieg, der Schauspieler, welcher Chickadee im Film „Renegade“ gespielt hat, seinen 70. Geburtstag gefeiert. Darüber haben wir berichtet, doch nun ist es höchste Zeit einmal genauer auf Chickadee einzugehen. Vor einigen Jahren hat der Schauspieler nämlich ein Interview gegeben, welches leider ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Dabei berichtete er über seine Erinnerungen an die Dreharbeiten in Phoenix.
Der Kampf mit der Hitze
An das Erste, was sich Joe Krieg erinnert, ist die Hitze. Im Sommer 1987 war es in Arizona unglaublich heiß, die Durchschnittstemperatur lag bei etwa 47 Grad. Das fiel ihm besonders bei einer Kampfszene auf, wo Chickadee auf Terence Hills Charakter traf. Ein Begleiter hat Krieg darauf aufmerksam gemacht, dass er unglaublich stark schwitzt. Da schaute sich der Schauspieler um und sah, dass die Statisten, das Kamerateam und sogar der Regisseur selbst im Schweiß ertranken. Nur einer nicht: Terence Hill. Er war vollkommen gelassen und ruhig, wirkte beinah so, als käme er frisch aus der Dusche und machte nur einen kleinen Spaziergang durchs Land. Nicht ein Tropfen Schweiß war zu sehen. Das überraschte den Schauspieler nicht schlecht, denn alle anderen Crewmitglieder hatten mit der hohen Hitze zu kämpfen und vielen schon beinah in Ohnmacht. Nur Hill nicht, der niemals die Fassung verlor und so wirkte, als würde ihm die Hitze überhaupt nichts ausmachen. Für Chickadee war es nicht ganz so leicht. Der Schauspieler lebte zwar schon fünf Jahre in Arizona, dennoch sollte ihn die Hitze eiskalt erwischen. Während der Kampfszene fiel er nicht nur einmal, sondern zweimal in Ohnmacht.
Weitere Erinnerungen
Das war aber nicht das einzige, woran sich Joe Krieg erinnern konnte. Allgemein war der Dreh für den Schauspieler eine wunderbare Erfahrung, wie er selbst im Interview sagte. Dabei denkt er gerne an eine Szene zurück, wo er Terences Kopf gegen die Motorhaube dessen Jeeps schlägt. Vor der Szene nahm Hill Krieg zur Seite und scherzte „Du musst keine Angst haben, mir wehzutun, ich bin gut versichert!“ Chickadee konnte nicht anders als zu lachen. Dann kam die Szene und wie jeder Fan weiß, schlug nicht nur Krieg Hills Kopf auf die Motorhaube, sondern Chickadees Schädel landete auf derselben Haube. Wie Joe Krieg überhaupt an die Rolle gekommen ist? Natürlich durch einen Casting-Aufruf, wie es auch heute noch gang und gäbe ist. Danach wurde er noch zu einem Probespiel eingeladen und Hill entschied sich für den Schauspieler, der Rest ist Geschichte.
Übung macht den Meister
Kampfszenen im Film sehen immer so lässig und flüssig aus, dennoch sind jene viel Arbeit. Immerhin muss jeder Schlag oder Tritt sitzen, da sich die Schauspieler sowie Stuntleute ansonsten verletzen. Auch Joe Krieg musste sich dem Plan des Stunt-Trainers unterwerfen. Er zeigte ihm, wie er einen Schlag richtig austeilt und auch auf einen solchen reagiert, ohne wirklich geschlagen zu werden. So wurde der große Kampf auf einem Parkplatz gefilmt, der vor einem Supermarkt in Phoenix spielte. Nur einen Tag später war die Szene auch schon im Kasten. Den Supermarkt gibt es heute aber nicht mehr. Nach dem Schlagabtausch ist Chickadee erst einmal von der Bildfläche verschwunden, tauchte am Ende aber wieder auf, als er und die Biker Luke halfen. Diese Szene wurde in der Nähe von Chandler, ebenfalls in Arizona, gedreht. Früher wurde die Gegend „The Chandler Proving Grounds“ genannt, doch heute hat jene nicht mehr viel mit dem damaligen Drehort gemeinsam. Aktuell siehst Du hier vor allem jede Menge Wohnhäuser.
Die große Hügelszene
Die Szene war viel Arbeit, denn rund 125 Harley-Fahrer wurden gebraucht, denn jene sollten gemeinsam mit Chickadee den Hügel auf ihren Motorrädern herunterfahren. Damit die Statisten in der Hitze nicht durchglühen, wurde für sie ein großer Anhänger mit Eis sowie Limonade zur Verfügung gestellt. Falls Du Lust hattest, konntest Du Dich einfach in den kühlen Anhänger setzen und in Ruhe Deine Limo trinken, bis es wieder hieß, es geht weiter. Im Laufe des Tages kam aber auch ein lokales Kamerateam vorbei, um über den Filmdreh zu berichten. Nun wollte die Crew die letzte „Hügel“-Szene nur noch so schnell wie möglich hinter sich bringen. Abschließend noch ein kleiner Fakt am Rande von Chickadee höchstpersönlich: Wie Du vielleicht schon gesehen hast, lautet dessen letzter Name „Krieg“. So ist Dir bestimmt klar, dass auch der Schauspieler einige Vorfahren aus Deutschland hat.