Ein Mann für die Gefahr: Giancarlo Bastianoni
Leider ist es bei vielen Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill so, dass Du lediglich die beiden Hauptdarsteller kennst. Vielleicht noch einige Schauspieler, die häufiger bei den Filmen der beiden Haudrauf vorbeigeschaut haben, wie beispielsweise Ricardo Pizzuti. Doch es gibt auch Menschen, die hinter den Kulissen arbeiten und dafür sorgen, dass Du später beeindruckende Schlägereien sehen kannst, die Dir den Atem stocken lassen.
Mit ordentlich Wumms
Allgemein sollte bekannt sein, dass Schauspieler zwar die Stunts selbst ausführen können, doch es auch professionelle Stuntmänner gibt. Immerhin sind einige Stunts zu gefährlich oder komplex, als dass diese ein Schauspieler ausführen könnte. Nun wird diese Aufgabe in die Hand eines fähigen Stuntmans gelegt. Auch bei Bud Spencer und Terence Hill war es nicht anders, denn auch bei deren Filmen kamen einige Stuntmänner zum Einsatz. Immerhin stand die Sicherheit von Spencer und Hill im Vordergrund. Einer der bekanntesten Stuntmänner war Giancarlo Bastianoni, der auch als Schauspieler aktiv war. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters, denn auch dieser war bereits Stuntman. Seine Karriere begann bei einem Meilenstein der Filmgeschichte: Ben Hur aus dem Jahr 1959. Nach diesem Auftritt war Giancarlo Bastianoni in zahlreichen italienischen Monumentalfilmen zu sehen. Mitte der 60er Jahre wandte er sich hingegen den deutschen Karl-May-Produktionen zu, wo er oftmals als Stunt-Double für Lex Barker genutzt wurde. In dieser Zeit würde ein Treffen mit Terence Hill naheliegen, denn er spielte in „Winnetou“ und dem zweiten Teil mit, jedoch Giancarlo Bastianoni nicht. Also blieb ein Treffen erstmal aus.
Das Zusammentreffen dreier Legenden
Erst, als die Ära des Italowesterns anbrach, war auch die Zeit von Giancarlo Bastianoni sowie Spencer und Hill gekommen. Bastianoni war sehr aktiv und bereits bei „Gott vergibt… Django nie!“ mit von der Partie. Es war die erste Zusammenarbeit zwischen den drei, doch es sollten noch viele weitere folgen. Insgesamt war Giancarlo Bastianoni in sage und schreibe 26 Filmen der beiden zu sehen, darunter selbstverständlich auch die Solowerke von Hill/Spencer. Dennoch hast Du Giancarlo Bastianoni kaum gesehen, denn er war 18 Jahre lang Stunt-Double von Bud Spencer. Insofern wurde er in Szenen eingesetzt, die für den Dampfhammer zu gefährlich waren. Für Dich wirkte es später so, als hätte Spencer die Szenen selbst gedreht. Bastianoni gab einmal an, dass er Spencer als sehr netten und bodenständigen, natürlichen Menschen kennengelernt hat. Zudem erzählte er, dass er sich bei Drehs mit Spencer immer auf eine eingespielte Stuntgruppe mit Erfahrung verlassen konnte. Es gab in dieser Zeit nur ein größeres Missgeschick.
Das größte Missgeschick
Es geht um eine Szene aus dem Film „Zwei wie Pech und Schwefel“. Buddy und Terence sind auf der Raketenbahn unterwegs. Zwei Techniker haben die Raketen dabei mit einem echten Raketenantrieb ausgerüstet. Das war wohl ein wenig zu viel, denn die beiden Techniker landeten nach einem Unfall im Krankenhaus. Doch auch Bastianoni wollte nicht ewig vor der Kamera stehen und vor allem sein Leben riskieren. Nachdem er in mehr als 100 Filmen mitgewirkt hat, meist als Stuntman, beendete er 1988 seine Karriere. Er heiratet seine Frau Ann und zog mit ihr gemeinsam nach Brasilien. Dort angekommen konnte er sich seiner Leidenschaft nicht entziehen und arbeitete zunächst als Stunttrainer. Mittlerweile hat er das Stunthandwerk aber an den Nagel gehängt und arbeitet als Hausmeister für einige Appartements.
Ein wenig Respekt vor Giancarlo Bastianoni
Dennoch solltest Du Giancarlo Bastianoni den nötigen Respekt zukommen lassen, denn ohne dessen Einsatz wären die Filme mit Buddy und Terence sicherlich nicht so actiongeladen geworden, wie sie es am Ende waren. Ständig hat er seinen Hals riskiert und auch noch die andere Wange hingehalten. Dass das Filmbusiness durchaus gefährlich sein kann, zeigen bereits zahlreiche andere Meldungen. Immer wieder kommen Stuntmänner und -frauen sowie andere Mitarbeiter zu Schaden. Oftmals durch verschiedene Effekte, die am Ende schiefgelaufen sind. Zum Glück gibt es heute die Computertechnik, sodass es nicht mehr nötig ist, dass jemand sein Leben riskiert, nur, damit ein beeindruckender Stunt oder Effekt entsteht. Dennoch sind Stuntmänner und -frauen noch immer notwendig und wichtig