Ein wahrer Champion – Bud Spencer als Schwimmstar
Bud Spencer hat schon viel in seinem Leben gemacht, denn er wollte nie lange ruhig sitzen. Er hat das Leben in vollen Zügen ausgekostet und deswegen schon in jungen Jahren zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten ausprobiert. Wie weitläufig bekannt ist, war Bud Spencer, der damals noch unter seinen bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli unterwegs war, ein wahrer Schwimmstar. Besonders in den Jahren 1951 und 1954 konnte er in Schwäbisch Gmünd die Welt von seinem Talent überzeugen.
Der Einzige unter einer Minute
Während seiner Schwimmkarriere hat Bud Spencer vieles erreicht, doch eine Kleinigkeit dürfen Sie nicht vergessen: er hat einen Nationalrekord aufgestellt. In seinen jungen Jahren hatte Carlo Pedersoli noch nicht viel gemein mit den heute bekannten Bud Spencer. Der junge Mann war durchtrainiert und beinah etwas drahtig. Heute ist Bud Spencer eher als Pfundskerl bekannt, welcher seine Probleme mit der Faust regelte. Doch diese stattliche Figur sollte ihn zu einem Rekord verhelfen. In nur 59,8 Sekunden knackte er als Erster die Minutengrenze bei 100 Meter Freistil und erlangte somit einen Rekord in seinem Heimatland Italien. Auch noch viele Jahre danach war der Rekord in aller Munde, auch, wenn Bud Spencer jetzt eher für seine Filmkarriere gemeinsam mit Terence Hill bekannt war.
An zwei olympischen Spielen teilgenommen
Das Freibad „Schießtalsee“ in Schwäbisch Gmünd war proppenvoll, als vor über 60 Jahren hier einer der größten Wettkämpfe der Sportgeschichte stattfand. Am 7. und 8. Juli 1951 traten im Länderkampf Deutschland gegen Italien an. Rund 5.000 Zuschauer fieberten vor Ort mit, wobei diese vor dem Schwimmbad für ein ordentliches Verkehrschaos gesorgt haben. Im italienischen Team vertreten ist ein noch eher unbekannter Mann: Carlo Pedersoli. Dieser trat für seine Heimat an, wobei er nicht nur als Schwimmer zu sehen war. Er war ebenfalls ein Teil der Wasserballmannschaft. Allerdings half das nicht viel, denn das Team von Bud Spencer verlor gegen Deutschland 88:59. Doch der Karriere des Dampfhammers sollte es nicht schaden, denn schon in den frühen Jahren war ein solcher Länderkampf eine große Sache. Viele Menschen fieberten dem Ereignis entgegen und informierten sich später umfangreich über den Spieler Carlo Pedersoli. Drei Jahre nach dieser Niederlage sollte sich der Kampf wiederholen, doch diesmal mit den Clubs SVG und Lazio Rom. Auch Bud Spencer war unter den Teilnehmern. Erneut waren die Zuschauerränge bis zum Brechen voll und es war wieder einmal ein spannendes Spiel. Aber auch vor dem olympischen Spielen schreckte Carlo Pedersoli nicht zurück, welche in Helsinki und vier Jahre später in Melbourne stattfanden. Dort belegte er den elften Rang in 100 Meter Freistil, war darüber aber mehr als glücklich.
Umschwärmt von den Damen
Ein großer Schwimmstar wie Bud Spencer sollte sicherlich nicht lange alleine bleiben. Schon in seiner Heimat war er ein gefeierter Star und konnte sich vor Anfragen weiblicher Fans kaum retten. Besonders der Charme des Schwimmers verzauberte viele Damen, sodass er auch als „Stier von Rom“ bekannt wurde. Mit einer jungen Gmünder Bäckerstochter soll es tatsächlich ein Techtelmechtel gegeben haben. Ob das aber stimmt, ist heute nicht bekannt. Doch schon früh sollten sich die Damen von dem stattlichen Sportler verabschieden, denn seit seinem 15. Lebensjahr kannte er seine spätere Ehefrau Maria. Aus diesem Grund heirate er seine Jugendliebe auch am 25. Februar 1960. Auch, wenn Bud Spencer als erster einen Rekord in Freistil aufgestellt hat, sollte seine Karriere als Schwimmer nicht ewig währen. Er wollte etwas Neues ausprobieren und kam langsam ins Filmbusiness. Was danach geschah, ist heute Geschichte und der Anfang einer der größten Filmstars überhaupt. Dennoch hat er das Schwimmen nie ganz aufgegeben. Selbst im hohen Alter stieg er gerne wieder ins kühle Nass. Doch nun lieber zur eigenen Bespaßung und Entspannung, als einen Titel zu holen.