Italiens kleiner Verlobter Terence Hill
Terence Hill hat Stahlfäuste, prügelt sich durch seine Gegner und zieht seinen Colt immer schneller als die Gangster. Mit den Jahren hat sich Hill einen Ruf als harter Kerl aufgebaut, der schon viele schlimme Situationen überlebt hat. Doch das war nicht immer so, denn gerade die zahlreichen Filme vor dem großen Durchbruch mit Bud Spencer waren nicht mit den harten Western vergleichbar. Terence Hill spielte meist den lieben und süßen Kerl, der in der Liebe ein wenig verloren wirkte. Ständig verliebt er sich in die Falsche oder folgt den Irrwegen der Liebe. Da ist es nicht überraschend, dass Terence Hill bereits in seiner frühen Karriere einen Spitznamen erhielt: fidanzatino d’italia. Auf Deutsch bedeutete das so viel wie „Italiens kleiner Verlobter“. Doch warum hat er diesen Spitznamen?
Ein süßer Spitzname
Jeder Schauspieler, auch eine solche Größe wie Terence Hill, musste einmal klein anfangen. Und das hat Hill, denn bereits mit 12 Jahren stand er vor der Kamera. Doch mit den Jahren zeigte sich ein Muster bei der Auswahl seiner Filme. Er hat vermehrt sogenannte Liebesschnulzen angenommen. Auch Liebeskomödien sowie -dramen waren bei ihm sehr beliebt. Beste Beispiele sind Wandel des Herzens, Guaglione, I vagabondi delle stelle, Lazzarella, Anna von Brooklyn oder Il padrone delle ferriere. Die Liste der Liebesfilme mit Terence Hill könnte noch deutlich länger sein, denn auch nach seinem großen Durchbruch mit Bud Spencer hat er sich noch den einen oder anderen Liebesfilm angenommen. Doch weshalb wurde Terence Hill häufig in der Rolle des liebestrunkenen Mannes gecastet? Einer der Hauptgründe war wohl sein Aussehen. Vor allem in seinen jungen Jahren überzeuge Hill durch eine wundervolle Knochenstruktur, strahlend blaue Augen, ein Kiefer zum Diamantenschneiden und ein verschmitztes Lächeln, dem die Damenwelt zu Füßen lag. Ganz einfach: Terence Hill war und ist noch heute ein Schönling. Die perfekte Besetzung für einen Liebesfilm.
Der Wandel von Terence Hill
Dank seiner zahlreichen Liebesfilme, die mal mehr oder weniger glücklich endeten, hatte Terence Hill schon bald einen gewissen Ruf. Er war der Schönling auf der Suche nach der großen Liebe, die er nicht immer finden sollte. Daher war der Name „fidanzatino d’italia“ durchaus passend und angebracht. Er war Italiens kleiner Verlobter, doch nicht Mann. Der Grund für diesen niedlichen Spitznamen ist wohl, dass Terence Hill noch sehr jung war und diesen bübischen Charme besaß. Deshalb wurde er meist noch nicht als richtiger Mann angesehen, sondern eher als kleiner, süßer Junge. Das sollte sich aber schlagartig ändern, als er die Rolle in „Hügel der blutigen Stiefel“ ergattern konnte. Zwar hatte er schon zuvor in einigen anspruchsvolleren und vor allem actionreicheren Filmen mitgespielt, doch meist war er nur in der Nebenrolle zu sehen. Wie zum Beispiel in Karthago in Flammen oder Die große blaue Straße. Jedoch sollte „Hügel der blutigen Stiefel“ gemeinsam mit Bud Spencer eine neue Ära einläuten. Schon bald waren die beiden nicht mehr zu stoppen und drehten einen abenteuerlichen Western nach dem anderen. Endlich war Terence Hill nicht mehr „Italiens kleiner Verlobter“, sondern ein wahrhaftiger Actionheld. Er schlug und schoss sich durch die Filme, blieb aber dennoch seinen Wurzeln treu. Immerhin war es häufig Terence, der in den Filmen mit Spencer mit der Liebe aneinandergeriet oder deshalb in Schwierigkeiten kam. In ihm steckte eben noch der Romantiker und auch die Produzenten wollten ein wenig mit seinem alten Image spielen. Es gelang ein hervorragender Spagat zwischen Action und Herzschmerz.