Kinostart von „Sie nannten ihn Spencer“
Nach acht langen Produktionsjahren kommt „Sie nannten ihn Spencer“ endlich ins Kino. Die Dokumentation über zwei leidenschaftliche Fans, die sich für ein Treffen mit ihrem großen Idol Bud Spencer auf einen abenteuerlichen Road-Trip durch halb Europa begeben, feiert am 23. Juni ihre Premiere. Zunächst wird der Film als Beitrag zum renommierten Filmfestival München zu sehen sein. Am 27. Juli startet der Film in ausgewählten deutschen Kinos. Die erste Dokumentation auf der großen Leinwand über den beliebten Schauspieler wird bereits jetzt zu den kleinen Geheimtipps des anstehenden Kino-Sommers gezählt.
Trailer von 2013
Regisseur Karl-Martin Pold zeichnet in seinem Herzensprojekt den Weg von Marcus Zölle und Jorgo Papasoglou nach, die sich in bester Buddy-Movie-Manier auf den Weg machen, um ihrem (mittlerweile verstorbenen) Lieblingsschauspieler einmal zu begegnen. Dabei treffen sie auf eine Vielzahl von Spencers Weggefährten (u. a. Terence Hill) und kommen damit ihrem Idol immer näher. Nicht zuletzt steht dabei die eigenwillige zwischenmenschliche Beziehung der beiden Protagonisten im Mittelpunkt der Dokumentation. Angelehnt an die altbekannte Spencer-Hill-Dynamik nehmen sich Zölle und Papasoglou bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Schippe, ohne allerdings aus ihrer Freundschaft je einen Hehl zu machen. Dass es dabei auf ihrer gemeinsamen Reise ähnlich turbulent zur Sache geht wie bei einer gepflegten Prügelei in einem Bud-Spencer-Film, versteht sich von selbst. Somit definiert sich „Sie nannten ihn Spencer“ als liebenswerte Reminiszenz an einen Mythos, der sich seit den 1970er Jahren immer mehr verselbstständigt hat.
Offizieller Trailer
Für die Schauspielerei war Carlo Pedersoli, wie Spencer bürgerlich eigentlich hieß, lange Zeit gar nicht berühmt. In seinen jungen Jahren konnte sich der 1929 geborene Neapolitaner vielmehr als Schwimmer einen Namen machen, nahm an Olympischen Spielen teil und stellte seine vielfältigen Talente in der Folge als Erfinder, Pilot, Politiker und Modedesigner unter Beweis. Erst mit dem Aufkommen des sog. Italowesterns Mitte der 1960er nahm Carlo Pedersoli seinen bekannten Künstlernahmen an und feierte dank des Genre-Booms weltweite Erfolge. Vor allem in Deutschland erfreuten sich die gemeinsamen Filme mit Terence Hill nicht zuletzt aufgrund der klamaukigen Synchronisationsfassungen, die maßgeblich zur Marke „Bud Spencer“ beitrugen, größter Beliebtheit. Dementsprechend war die Trauer hierzulande groß, als Pedersoli am 27. Juni 2016 in Rom starb.
Und wenn Jorgo Papasoglou den Schauspieler zu Beginn der Dokumentation einen Freund nennt, ohne dass er ihn je getroffen habe, dann wird deutlich, dass Regisseur Karl-Martin Pold mit „Sie nannten ihn Spencer“ trotz des humoristischen Grundtenors eine ernstzunehmende Dokumentation gelungen ist, die vielen Cineasten fraglos aus tiefstem Herzen sprechen dürfte.