Nicht nur im Filmen ein schlagkräftiger Geselle: Joe Bugner

Es war keine Seltenheit, dass in den frühen Filmen der 60er bis 80er Jahre viele Nebendarsteller mit den gleichen Personen besetzt wurden. Hierbei ist nicht die Rede von demselben Film, sondern mehrere Filme aus einer Reihe. Der Grund dahinter ist simpel, denn gerade in dieser Zeit waren gute und passende Schauspieler eher Mangelware. Hatten Produzenten also jemand gefunden, welcher in das Genre passt, haben sie ihn einfach behalten. Nicht anders war es bei den Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill. Achten Sie nämlich einmal auf die Nebendarsteller und Hintergrundfiguren, fällt Ihnen sicherlich das eine oder andere bekannte Gesicht auf. Eines von diesen war Joe Bugner.

Eine stahlharte Faust

Als József Kreul Bugner wurde Joe Bugner am 16. März in Szőreg, Ungarn geboren. Denken Sie aber nicht, dass dieser sofort als Schauspieler durchstartete. Eine wesentlich größere Bekanntheit erlangte dieser als ungarisch-englisch-australischer Schwergewichtsboxer. Sein Profidebüt hatte er im Jahr 1967, wo er gegen Paul Brown per KO verloren hat. Dennoch galt er während seiner Karriere nicht als „Glaskinn“, denn er verlor bis 1987 nur noch einmal vorzeitig. Ein Jahr später sollte es einen Rückkampf zwischen Bugner und Brown geben, wo er diesen in der vierten Runde ausknockte. 1969 trat Joe Bugner in London gegen einen Boxer aus Tobago und Trinidad an, welcher den Namen Ulric Regis trug. Er gewann nach Punkten. Regis kollabierte nach dem Kampf. Drei Tage nach dem großen Tag verstarb er an einer Gehirnverletzung. Im selben Jahr sollte Joe Bugner seine zweite Niederlage gegen einen amerikanischen Rechtsausleger erhalten. Doch auch die nachfolgenden Kämpfe waren für Joe Bugner niemals leicht. Eine Besonderheit fand im Jahr 1973 statt, als er gegen Muhammad Ali und Joe Frazier antrat. In beiden Fällen konnten sie ihn nicht KO schlagen. Zwar hatte ihn Frazier am Boden, doch Bugner gab nicht auf. Viele Experten betrachten diesen Kampf deshalb als seine beste Leistung. In den nächsten Jahren ging es mit Joe Bugner Boxkarriere aber stetig bergab. Beispielsweise verlor er gegen Frank Bruno im Jahr 1987 chancenlos. Nach dieser Niederlage trat Bugner zurück. Zwar absolvierte er von 1995 bis 1998 noch neun Kämpfe, doch auch hier konnte er sich nicht besser schlagen.

Seine Karriere als Schauspieler

Als seine Boxkarriere immer schlechter verlief, baute sich Joe Bugner ein zweites Standbein als joe-bugnerSchauspieler auf. Das erste Mal stand er für „Ich bin der Größte“ im Jahr 1977 vor der Kamera. Danach folgten vier Filme gemeinsam mit Bud Spencer. 1988 wendete er sich aber auch von Bud Spencer ab und drehte den Film „Barracuda“, eine Fernsehproduktion. Die nachfolgenden Jahre waren von einigen Hits gekrönt, wie „Streetfighter – Die entscheidende Schlacht“ oder der 1999 entstandene Film „Reise zum Mittelpunkt der Erde“. Doch selbst nach seiner Boxkarriere konnte sich Joe Bugner nicht dem Spaß der Filmbranche entziehen. Jenseits der 2000ner Jahre war er in sieben Filmen oder Serien zu sehen. Sein bisher letzter Auftritt war im Jahr 2009, als er an der neunten Staffel der britischen TV-Sendung „I’m a Celebrity… Get Me Out of Here!“ teilnahm. Zuvor wanderte er aber nach Australien aus und kaufte sich und seiner Frau einen Weinberg. 1989 gab er diesen auf, nachdem er damit mehr als eine Millionen Australische Dollar verloren hat. Momentan lebt er an der Gold Coast in Australien.

Prügeleien von Joe Bugner mit Bud Spencer

Bereits sein zweites Filmdebüt sollte er an der Seite der Legende Bud Spencer feiern. Er war im 1978 „Sie nannten ihn Mücke“ zu sehen und konnte sofort viele Zuschauer überzeugen. Das lag auch daran, dass einige Joe Bugner von seinen Boxtagen wiedererkannten. Ein Jahr danach stand er erneut mit Bud Spencer für „Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen“ vor der Kamera. Noch im selben Jahr sollten sich die beiden bei „Das Krokodil und sein Nilpferd“ wiedersehen. Hier lernte er auch das erste Mal Spencers Kollegen Terence Hill kennen. 1981 folgte der letzte gemeinsame Film der beiden Legenden. In „Eine Faust geht nach Westen“ konnte Joe Bugner ebenso begeistern.

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