Reise nach Umbrien, zu Natur und Terence Hill
Warum solltest Du im verregneten und kalten Deutschland bleiben, wenn es Dich auch nach Italien ziehen kann? Unser südlicher Nachbar ist einer der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, nicht nur in den warmen Sommermonaten. Auch im Winter ist Italien der Hammer, denn in vielen Teilen fallen die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt. Du musst also nicht bibbernd und fröstelnd durch die Straßen ziehen, sondern eine leichte Jacke reicht schon aus. Jetzt stellst Du Dir natürlich die Frage, wohin soll es denn gehen? Wir haben die Antwort: Umbrien!
Umbrien hat jede Menge zu bieten
Umbrien ist eine wunderbare Region für Urlauber, die nicht zu den typischen Reisezielen fahren wollen. Dementsprechend wenige Touristen wirst Du vor Ort sehen. Im Osten findest Du große Teile des Nationalparks Sibillini. Gerade zwischen Mai und Juli ist er beeindruckend, denn er verwandelt das Hochplateau Castelluccio in einen Blumenteppich. Im Winter hat der Nationalpark hingegen viele verschlungene Wanderwege und kahle Berge zu bieten, die ein Foto wert sind. Das „Grüne Herz von Italien“ hat aber noch sehr viel mehr im Angebot, darunter die Naturschutzgebiete Selva die Meana, Colfiorito, Monte Peglia, Monte Subasio und Monte Cucco. Aber auch das Naturschutzgebiet Tiber-Fluss lockt etliche Naturfreunde an, denen Du Dich anschließen kannst. Warum Umbrien so beliebt bei Touristen ist? Der Grund ist die abwechslungsreiche Landschaft. Hinter jeder Ecke lauern andere Naturschauspiele und Du kommst aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Für Abenteuersuchende ist Terni zu empfehlen. Zwischen Arrone und Ferentillo kannst Du an einer der vielen Rafting-Abfahrten teilnehmen und den Fluss bezwingen. Keinen Katzensprung entfernt rauscht der Cascata delle Marmore herunter. Es ist ein beeindruckender Wasserfall in drei Stufen und zugleich die höchste künstlich angelegte Kaskade der Welt. Du magst eher das ruhige und stille Wasser? Jetzt ist der 128 Quadratkilometer große Lago Trasimeno die richtige Anlaufstelle. Der viertgrößte See Italiens ist im Sommer für sein Wassersportangebot bekannt. Im Winter kannst Du Dich hingegen den zahlreichen Rad- und Wandertouren anschließen oder in Ruhe diverse Fische fangen. Wir empfehlen dafür das Ost- und Südufer.
Städte besuchen im Umbrien
Nicht jeder kann mit viel Natur etwas anfangen, das ist aber auch nicht schlimm. In Umbrien gibt es zahlreiche Städte, die mehr als sehenswürdig sind. Zum Beispiel Gubbio im Norden, Foligno, Assisi, Perugia, Spello, Bevagna und Montefalco in der Mitte und im Osten Norcia und Orvieto. Im Süden befindet sich Spoleto. Spoleto sagt Dir was? Bestimmt, doch darauf gehen wir später noch näher ein. Kleiner Tipp: Terence Hill war schon dort. Zurück zu den Städten, denn jene sind nicht nur ein Zeuge der Zeit, sondern über das ganze Jahr verteilt finden hier die unterschiedlichsten Feste und Veranstaltungen statt. Reist Du im Dezember oder Januar nach Umbrien, darfst Du Dir Gubbio nicht entgehen lassen. Hier leuchtet der größte Weihnachtsbaum der Welt um die Wette und gewinnt jedes Mal. An Silvester kannst Du hingegen in Orvieto vorbeischauen. Dort findet ein mehrtägiges Jazzfestival statt, welches nicht nur Jazzliebhaber begeistert. Im Mai sind hingegen Assisi und Gubbio zu empfehlen, denn dort kannst Du zahlreiche traditionelle Volksfeste miterleben. Aber auch das Fest „Festa dei Ceri“ ist in Gubbio sehenswert. Warum? Es ist ein echtes Fest für Männer, denn die jungen Vertreter der Stadt müssen ihre Geschicklichkeit sowie Kondition unter Beweis stellen, indem sie drei Ceri (eine Art gigantische, heilige Holzsäule) von einer Kirche in die Ortsmitte transportieren. Klingt zunächst recht einfach, doch die Ceri sind riesig, schwer und zudem sind die Straßen eng sowie steil. Ein Ceri muss allein von zehn Männer gestemmt werden. Nach 50 bis 60 Metern wechseln sich die Männer ab, wie bei einem Staffellauf. Obwohl es eine große Ehre ist, einer der Ceri zu tragen, sind die Männer mehr als froh, den Koloss von ihren Schultern zu bekommen. Natürlich finden noch viele weitere historische Feste in der Region statt. Wir empfehlen Il Mercato delle Gaite, ein Markt wie im Mittelalter in Bevagna, welcher Dir viele Leckereien anbietet, La Giostra delle Quintana, ein Pferderennen in Foligno sowie L’Infiorata, ein Fest zum Fronleichnam mit etlichen Blumen, das in Spello und Cannara zu finden ist. Besuchst Du einer dieser Feste, lernst Du die Bräuche der Region direkt besser kennen.
Nur ein kleiner Überblick
Aber sicher gibt es noch sehr viel mehr in Umbrien zu sehen, doch alle Sehenswürdigkeiten würden den Rahmen sprengen. Deshalb haben wir für Dich kurz zusammengefasst, was bei einer Reise nach Umbrien auf jeden Fall dazugehört.
Arco d´Augusto: Der Arco d´Augusto befindet sich in Perugia und ist ein etruskisches Stadttor, welches noch aus der römischen Kaiserzeit stammt.
Palazzetto Municipale: Heute sitzt im Gebäude das Rathaus von Deruta, doch eigentlich stammt es aus dem 13. Jahrhundert. Im Inneren entdeckst Du aber auch die Pinacothek, die zahlreiche Gemälde bietet.
Palazzo del Capitano del Popolo: Erbaut wurde der prächtige Palast zwischen 1472 und 1481. Heute dient er als Gerichtsgebäude und ist für seine Doppelfenster mit Renaissance-Bögen bekannt.
Palazzo di Priori: Der gotische Bau stammt aus dem 13. und 14. Jahrhundert und ist das Rathaus von Perugia. Er enthält die Stadtbibliothek, einen mittelalterlichen Rathaussaal sowie eine Galerie.
Tempel der Minerva: Aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. stammt der Tempel der Minerva, der in Assisi steht. Er ist ein einzigartiger Zeuge des Reichtums der Stadt. Beeindruckend ist, wie gut der Tempel noch erhalten ist.
Archäologisches Museum: Das Archäologische Museum steht in Terni und bietet Dir viele unterschiedliche Fakten zur Geschichte der Region. Darüber hinaus entdeckst Du etliche Statuen, Inschriften und Kriegergräber.
Museo Civico e Foro Romano: Im Museum Museo Civico e Foro Romano kannst Du umbrische und römische Fundstücke bestaunen, wie etliche Grabsteine und Urnen.
Dom von Foligno: Der Dom in Foligno stammt aus dem Jahr 1113. Berühmt ist seine Fensterrose.
Castello di S. Gregorio: In Assisi steht das Schloss Castello di S. Gregorio aus dem 15. Jahrhundert. Heute ist ein Restaurant darin zu finden, doch die urige Einrichtung des Mittelalters wurde beibehalten.
Rocca Maggiore: Ebenfalls in Assisi befindet sich die Burgruine von Rocca Maggiore, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Sie zählt zum Weltkulturerbe und bietet einen tollen Panoramablick.
Rocca Paolina: Diese ungewöhnliche Festung stammt aus dem Jahr 1540. Bekannt ist sie für ihre Gewölbe, kleinen Läden, Kammern und einen Raum für Veranstaltungen. Das Besondere: die Rocca Paolina liegt im Grunde unter der Stadt.
Die kulinarische Seite von Umbrien
Die Feste und Sehenswürdigkeiten locken Dich zwar nach Umbrien, doch auf jeden Fall bleibst Du wegen dem Essen. Dabei ist die umbrische Küche weltberühmt und von den zahlreichen Nachbarregionen inspiriert. Hauptsächlich kommt Fleisch auf den Tisch, doch auch simple Zutaten, die von der heimischen Landwirtschaft gewonnen wurden. Genauso wie bei den Festen, werden Traditionen großgeschrieben. Im Fokus steht eine Zubereitung ohne jeglichen Schnickschnack, künstliche Zusätze oder Chemie. Viel mehr wollen die Restaurants vor Ort mit hochwertigen Rohstoffen und dem ursprünglichen Geschmack punkten. Die heutigen Gerichte haben ihre Wurzeln noch in der Antike, bei den alten Umbrern und Römern. Feinschmecker wird es nach Norcia ziehen. Hier ist Schweinefleisch ein fester Bestandteil des Speiseplans, wobei es das Fleisch in unendlich vielen Varianten gibt. Unser Tipp: Probiere einmal die hausgemachte Salami der Region, bezeichnet als Norcineria. In der Region gibt es aber auch einige edle Zutaten, wie beispielsweise Trüffel oder Olivenöl. Besonders das Olivenöl nimmt einen hohen Stellenwert ein, denn im Grunde kommt es bei allen Gerichten zum Einsatz. Greife also einmal ordentlich zu, wenn Du in Umbrien unterwegs bist. Du kannst Schafs- und Ziegenkäse genießen, Dich an den Antipasto verköstigen oder auch bei Crostini, Panzanella oder Bruschetta reinhauen. Im Grunde wird jeder satt.
Nach dem Hauptgericht zur Gelateria Girotti
Schlag Dir den Bauch nicht zu sehr voll, sondern lass noch etwas Platz für einen besonderen Leckerbissen der Region: die Gelateria Girotti. Die hauseigene Eisdiele von Terence Hill hat ihre Pforten im Jahr 2017 eröffnet und ist heute in Amelia nicht nur ein Pilgerort von Fans, sondern von allen für Liebhaber eines guten Eises. Überraschend ist das nicht, liegt die Tradition der Gelateria Girotti bereits viele Jahrzehnte zurück. Früher wurde die Gelateria Girotti vom Bruder von Hills Großvater betrieben. Sie war in der ganzen Region bekannt, obwohl sie nur drei Eissorten bot: Zitrone, Schokolade und Pistazie. Ob er deshalb bei „Zwei sind nicht zu bremsen“ unbedingt Pistazieneis wollte, ist nicht bekannt. Doch zurück zur Eisdiele, denn nach dem Tod seines Großonkels schloss die Eisdiele. Im Jahr 2015 besuchte er gemeinsam mit seinem Enkel den Standort der Eisdiele und erzählte ihm seine Geschichte. Da fragte das begeisterte Kind, wieso die Eisdiele denn nicht wieder aufmachen würde. Terence Hill war sofort Feuer und Flamme für die Idee und arbeitete gemeinsam mit seinem Sohn Jess an der Umsetzung. Eröffnet wurde die Gelateria Girotti am 30. März 2017 Punkt 16:00 Uhr.
Must see bei einer Rundreise durch Umbrien
Planst Du also eine kleine Rundreise, lass Dir die Gelateria Girotti nicht entgehen. Sie bietet Dir heute viele unterschiedliche Eissorten an, wobei die Qualität immer im Vordergrund steht. Alle Eissorten werden aus Biozutaten hergestellt. Zudem soll mindestens ein Fruchtanteil von 50 Prozent vorliegen. Auch für Veganer oder für diejenigen, die eine Unverträglichkeit haben, gibt es passendes Eis. Rund um die Weihnachtszeit ist aber das Weihnachtsstollen- sowie Glühweineis der Renner schlechthin. Mit jedem Bissen spürst Du etwas mehr Weihnachtsstimmung in Dir aufkommen, ganz abgesehen vom leckeren Geschmack. Doch nicht nur in Umbrien kannst Du das köstliche Eis der Gelateria Girotti genießen, sondern seit August ist das Eis auch in Deutschland erhältlich, um genau zu sein in Dresden. Nun aber aufgepasst: Das Eis wird nicht vor Ort hergestellt, sondern die komplette Produktion übernimmt die Gelateria Girotti, welche das Eis anschließend nach Dresden liefert. So erhältst Du den original Eisgenuss wie in Italien, ohne überhaupt da gewesen zu sein. Dennoch: Bist Du vor Ort, ist die Gelateria Girotti ein Muss. Ob Du nun Eis essen willst oder nicht. Ganz nebenbei: Die Eisdiele verkauft auch andere Köstlichkeiten, wie Gebäck. Eis muss also nicht sein.
Mit dem Fahrrad durch Spoleto
Wie bereits erwähnt, ist Spoleto ein beliebtes Ausflugsziel von Touristen, was nicht verwunderlich ist. Immerhin ist die Stadt wunderschön anzusehen und hat eine lange Geschichte. Doch sind wir einmal ehrlich, kommst Du nicht nach Spoleto wegen den Gässchen, Kirchen und Palästen, sondern wegen Terence Hill. In Spoleto wird dessen Serie „Don Matteo“ gedreht, die Du als echter Fan in- und auswendig kennen musst. Die Serie wird in Italien auf dem Sender „Rai Uno“ ausgestrahlt und ist nicht nur dort ein Kassenschlager. Tauche deshalb in die Serie ein und besuche Spoleto. Die Altstadt dient zum Großteil als Kulisse. Dir wird sofort der Dom von Spoleto, die Kathedrale Santa Maria Assunta, auffallen. Sie ist ein wichtiger Schauplatzt der Serie, denn hier befindet sich das Pfarrhaus, die Kaserne der Carabinieri sowie das Besucherzimmer. Gehst Du nur einige Schritte weiter, bist Du auch schon auf der Piazza della Signoria angekommen. Schaust Du genau hin, erkennst Du diverse Drehorte aus der neunten Staffel wieder. Der Palazzo Bufalini diente hingegen für die Außenaufnahmen der Kaserne.
Die sehenswerte Altstadt von Spoleto
Tritt Deinen Weg weiter in die Altstadt an, denn Du wirst an vielen weiteren Schauplätzen vorbeikommen. Zum Beispiel die Straße Via Fontesca, denn hier stehen die Häuschen von Capitano und Cecchini. Die Grundschul-Szenen wurden hingegen in der nahen Grundschule Maestre Pie Filippini gedreht. Sie liegt im Monumentalkomplex von San Niccolò. Einer der berühmtesten Szenen entsteht hingegen auf der Hauptstraße der Altstadt, der Via dell’Arringo. Hier fährt Don Matteo immer mit seinem Rad entlang und zudem geht er öfter mit seinem Freund, dem Wachmeister Cecchini, spazieren. Eine weitere Fahrradstrecke von „Don Matteo“ wartet außerhalb der Stadt auf Dich. Über die stattliche Brücke Ponte delle Torri fährst Du bis zur Festung Albornoz hinauf. Hier hast Du einen hammermäßigen Blick über die Stadt. Doch eine Kleinigkeit darfst Du bei einer Rundreise durch Spoleto nicht vergessen: Don Matteos Kirche. Es ist die Basilika Sant’Eufemia, die Du im Bischofspalast findest. Nur wenige Meter weiter besuchst Du das Teatro Caio Melisso, wo das Besucherzimmer des Gefängnisses aufgebaut wurde. Aus diesem Grund solltest Du Dir für Spoleto mehr als genug Zeit einpacken. Natürlich kannst Du einfach durch die Stadt hechten, schnell ein paar Fotos schießen und weiterfahren, doch lass die Stadt auf Dich wirken. Schon bald wirst Du Dich wie Don Matteo selbst fühlen. Hast Du das Glück mit Löffeln gefressen, könntest Du sogar Terence Hill antreffen, der gerade neue Folgen für seine Serie dreht.