Schauspieler, Filmeditor und Synchronsprecher: Carlo Reali
Schauen Sie sich einen Film mit Bud Spencer und Terence Hill an, fällt Ihnen schnell etwas auf: die Nebendarsteller. Diese haben Sie bestimmt nicht nur in einem Film gesehen, sondern direkt in mehreren Werken mit Bud Spencer oder Terence Hill. Das war zur damaligen Zeit keine Seltenheit, denn gerade gute italienische Schauspieler waren eine Rarität. Also hat man die Chance am Schopf gepackt und einfach schon dagewesene Schauspieler in anderen Filmen erneut eingesetzt. Zu solchen Schauspielern zählt auch Carlo Reali, der als italienischer Schauspieler, Filmeditor sowie Synchronsprecher bekannt wurde. Doch gerade in den zahlreichen Filmen von Bud Spencer und Terence Hill wurde Carlo Reali auch über die Grenzen von Italien hin berühmt.
Die Welt neben Bud Spencer und Terence Hill erobern
Geboren wurde Carlo Reali am 6. Dezember 1930 im schönen Padua in Italien. Erst mit Mitte 30 hat er sich fürs Filmbusiness interessiert und seinen ersten Film im Jahr 1964 gedreht. 1966 sowie 1969 folgten einige weitere italienische Filme, die aber mäßigen Erfolg hatten. Erst 1971 sollte es für Carlo Reali hoch hinausgehen, denn er wurde als Kapitän De Lusac in „Freibeuter der Meere“ besetzt. Sicherlich ist das nicht einer der bekanntesten oder besten Filme von Bud Spencer und Terence Hill, dennoch sollte sich eine feste Arbeitsbeziehung entwickeln. 1978 wirkte er in einem weiteren Film von den beiden Haudrauf mit: Zwei sind nicht zu bremsen. Er stellte in dem Film einen Marineoffizier dar. 1996 folgte ein weiterer Streifen mit „Zwei Engel mit vier Fäusten“. Er war darin als Präsident Aneto zu sehen. Dennoch hatte sich Carlo Reali nicht nur auf Filme mit den beiden Helden spezialisiert, sondern es entstand eine innige Freundschaft zu Bud Spencer. Deswegen war es auch nicht überraschend, dass dieser in zahlreichen Solowerken des Schauspielers auftrat. Erstmals waren die beiden in „Plattfuß in Afrika“ aus dem Jahre 1978 zu sehen. Im selben Jahr folgte „Sie nannten ihn Mücke“. Im ersteren war er ein Polizist, wobei er sich in „Sie nannten ihn Mücke“ als Kommentator des Footballspiels zeigte. Noch weitere Filme mit Bud Spencer folgten: 1979 „Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen“, 1980 „Buddy haut den Lukas“, 1981 „Eine Faust geht nach Westen“ und abschließend „Banana Joe“ aus dem Jahr 1982. Sicherlich hatte Carlo Reali nicht immer die größten Rollen, dennoch war und ist es immer wieder ein gern gesehenes Gesicht. Das liegt auch daran, mit wie viel Leidenschaft Carlo Reali seine Charakter spielte.
Als Filmeditor und Synchronsprecher unterwegs
Neben seinem Beruf als Schauspieler hat sich Carlo Reali aber noch anderweitig ausgetobt. Vor allem als Filmeditor war dieser an zahlreichen Werken beteiligt. Einige Jahre nach seinem ersten Schauspielauftritt arbeitete er 1969 erstmals an „Ein Atemzug Liebe“ als Filmeditor mit. In den nachfolgenden Jahren sollten noch einige Filme hinzukommen. Vor allem „Flash Light“, „Kopfgeld für Chako“ oder „Das Rattennest“ waren in Italien große Hits. Neben dem Schauspiel sowie seiner Arbeit als Filmeditor liebt Carlo Reali das Synchronsprechen. Natürlich für die italienischen Fassungen der jeweiligen Filme. Vor einigen Jahren hat er dabei einen wahren Coup gelandet. Er lieh seine Stimme Ian McDiarmid, welcher als Senator Palpatin in Star Wars I und Star Wars II zu sehen war. Doch noch viele andere Schauspieler tragen die Stimme von Carlo Reali. Darunter fallen Steve Martin, Dominic Chianese, Danny DeVito, Ken Jenkins, Bob Hoskins, Micheal Higgins und Oscarpreisträger Geoffrey Rush. In den letzten Jahren wurde es aber immer ruhiger um Carlo Reali. Das ist kein Wunder, denn dessen steigendes Alters sorgt für immer größere Probleme. Somit lehnt sich dieser lieber zurück, genießt sein Leben in Italien und lässt jemand anderes seine Arbeit machen. Dennoch bleibt Carlo Reali Bud Spencer und Terence Hill-Fans sicherlich immer im Gedächtnis, denn dessen Rollen hatten immer einen gewissen Biss.
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