Wolfgang Hess
Denkst Du an Bud Spencer, wird Dir sofort seine markante Stimme einfallen. Diese ist nicht von Bud Spencer selbst, sondern von Wolfgang Hess. Er ist DIE deutsche Stimme von Bud Spencer und war Teil zahlreicher Filme und Werke. Wolfgang Hess verstarb im Alter von 78 Jahren.
Die wichtigsten Fakten:
Bürgerlicher Name: Wolfgang Hess
Geburtsdatum: Mittwoch, den 01. September 1937
Todesdatum: Mittwoch, den 27. April 2016
Geburtsort: Zürich (Schweiz)
Sterbeort: Zürich (Schweiz)
Sternzeichen: Jungfrau
Größe: 179 Zentimeter
Augenfarbe: Grau
Sein Leben
Am 01. September 1937 wurde Wolfgang Hess als Sohn des Schweizer Filmschauspielers Emil Hess und seiner deutschen Ehefrau Elisabeth Ellinghaus geboren. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebte er gemeinsam mit seiner Familie in Berlin. Seine Familie bestand neben seinen Eltern aus seinen beiden Brüdern Urs und Migg sowie seiner Halbschwester Ruth. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin wurde die Familie nach Leutasch in Tirol evakuiert. In den letzten Kriegstagen ging es hingegen weiter in die Schweiz. Kurz nach der Ankunft in Zürich verstarb der Vater in Folge einer Infektion.
Einen Wohnsitz fand die nun vaterlose Familie im Universitätsquartier in Zürich. In der Umgebung lebten zahlreiche emigrierte, deutschsprachige Schauspieler, die hier noch die einzig freie Bühne Europas als Plattform nutzten. Nur wenige Jahre danach übernahm Hess‘ Mutter das Hotel „Mon Repos“ in der Universitätsstraße. In dem Hotel gingen ständig Schauspieler und Studenten ein und aus. Nachdem Wolfgang die eidgenössische Maturität erreicht hat, absolvierte er ein Praktikum in der UBS-Bank in Zürich. Danach zog es ihn nach München, wo er fünf Semester Theater- und Zeitungswissenschaften sowie Germanistik studierte. Kurz nach seinem Studium folgten Auftritte in Theatern in München, Stuttgart und Zürich. Jedoch sollte die Schauspielerei nicht zu seinem Steckenpferd werden, sondern seine Reibeisenstimme. Diese brachte ihn als Sprecher zahlreiche Rollen in Spielfilmen, Hörspielen, Dokumentationen sowie Fernsehserien ein. Am 27. April 2016 verstarb Wolfgang Hess im Alter von 78 Jahren.
Die Synchronisation
Zwar war Wolfgang Hess auch als Schauspieler aktiv, dennoch sollte ihm seine Synchronrollen den größten Erfolg bescheren. Über seine Lebzeiten hinweg hat er zahlreiche Menschen synchronisiert, doch kein Schauspieler ist so im Gedächtnis geblieben wie Bud Spencer. Insgesamt hat Wolfgang Hess Spencer in 30 Filmen synchronisiert. Darunter nicht nur die zahlreichen gemeinsamen Filme zwischen Bud Spencer und Terence Hill, sondern auch diverse Soloprojekte. Überraschend war es nicht, dass Wolfgang Hess den Job für Spencers Synchronsprecher bekommen hat. Immerhin hatte Hess eine sehr raue und männliche Stimme, die perfekt zum Dampfhammer passte.
Synchronjobs in Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill:
– Die Miami Cops
– Die Troublemaker
– Zwei Asse trumpfen auf
– Zwei bärenstarke Typen
– Zwei wie Pech und Schwefel
– Zwei außer Rand und Band
– Zwei Missionare
– Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle
– Die rechte und die linke Hand des Teufels
– Vier für ein Ave Maria
– Vier Fäuste für ein Halleluja
Wolfgang Hess war aber nicht nur für Bud Spencer zuständig, sondern im Spencer/Hill-Universum hat er auch anderen Figuren seine Stimme geliehen. Das kann für einige Fans recht gewöhnungsbedürftig sein, besonders dann, wenn Du die raue Stimme als die Stimme von Bud Spencer gewohnt bist. Zum Beispiel hörst Du Wolfgang Hess in „Hügel der blutigen Stiefel“ als Thomas oder in „Gott vergibt… Django nie“ als Frederick.
Weitere Synchronrollen
Wie es bei Synchronsprechern üblich ist, lieh Wolfgang Hess nicht nur Bud Spencer seine Stimme, sondern noch zahlreichen weiteren Schauspielern. Einer der bekanntesten Figuren ist Gimli aus „Der Herr der Ringe“. Aber auch Obelix aus „Asterix und Oberlix“ erhielt Hess‘ raue Stimme. Ebenfalls sehr bekannt ist Albus Dumbledore aus den „Harry Potter“-Filmen. Bereits seit den 1960er Jahren ist Wolfgang Hess als Synchronsprecher aktiv und begann im Jahr 1966 mit dem Film „Die Schatzinsel“. Danach sollte es einige Zeit ruhig um ihn werden, bevor er sich 1973 eine weitere Rolle sicherte: „Welt am Draht“ folgte. Danach ist er in zahlreichen bekannten Filmen zu hören. Darunter „Apocalypse Now“, „James Bond 007 – In tödlicher Mission“, „Robin Hood – König der Diebe“, „Der Grüffelo“ oder „Das Geisterhaus“.