Von der Schwarzen Liste zu Bud Spencer und Terence Hill: Marc Lawrence

Moment mal, den kenne ich doch? Bestimmt ist Ihnen der Satz nicht nur einmal durch den Kopf geschossen, wenn Sie einen Film mit Bud Spencer und Terence Hill geschaut haben. Die beiden Hauptdarsteller sind dabei natürlich eine Ausnahme, doch ganz anderes sieht es bei den Nebendarstellern aus. Heute sind Sie es meist gewohnt, dass in den zahlreichen Filmen immer wieder andere Schauspieler/innen zum Einsatz kommen. In den 60er bis 80er Jahren war das noch ein wenig anders, denn gerne wurden passende Schauspieler einfach für mehrere Filme verpflichtet. Genauso erging es Marc Lawrence, den Sie in mehreren Filmen mit Bud Spencer oder Terence Hill sahen.

 

Der perfekte Gangster

Als Max Goldsmith wurde Marc Lawrence am 17. Februar 1910 in New York, USA geboren. Zunächst studierte der junge Mann am City College of New York und debütierte als Schauspieler im Jahr 1931. Gemeinsam mit John Garfield wurde er ein Mitglied der Theatertruppe von Eva Le Gallienne und erhielt anschließend einen Vertrag der Firma „Columbia Pictures“. Mit einer kleinen Rolle im Jahr 1932 gelang ihm sein Filmdebüt. Dank seines vernarbten Gesichtes und der grüblerischen Art war er perfekt für eine Gangster-Besetzung geeignet. In den 1950er-Jahren sollte es mit Marc Lawrence aber bergab gehen. Vor dem Komitee der unamerikanischen Umtriebe gab er zu, dass er einst Mitglieder der Kommunistischen Partei der USA gewesen sei. Daraufhin wurde er auf die Schwarze Liste gesetzt, sodass er nur noch Filme in Europa drehen konnte. Ende der 1960er-Jahre begann er aber zweigleisig zu fahren und arbeitete auch als Fernsehregisseur.

 

Das Leben als Nebendarsteller

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Marc Lawrence in James-Bond

Vor der Abwärtsfahrt lief es bei Marc Lawrence aber mehr als gut. Er war in vielen klassischen Hollywoodfilmen wie „Treck nach Utah“, „Ritt zum Ox-Bow“ oder „Key Largo“ zu sehen. Dabei spielte er auch mit einiger der größten Schauspieler/innen deren Zeit, wie Henry Fonda, Humphrey Bogart oder Tyrone Power. Selbst in zwei James-Bond-Verfilmungen war Marc Lawrence zu sehen. Darunter „Diamantenfieber“ und „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Je älter er wurde, desto weniger große Rollen hat er angenommen. Beispielsweise war er im GangsterfilmFrom Dusk Till Dawn“ neben Harvey Keitel, Salma Hayek und George Clooney als Nebendarsteller zu sehen. Einer seiner letzten Rollen war die Rolle des Mr. Zeemo in der Star-Treck-Serie „Deep Space Nine“ im Jahr 1999. Im hohen Alter spielte er seine letzte Rolle in dem 2003 erschienen Film „Looney Tunes: Back in Action“. Er verstarb am 28. November 2005 in Palm Springs, Kalifornien.

 

Schon früh an der Seite von Terence Hill

Zwar sehen Sie das Gesicht von Marc Lawrence nicht in zahlreichen Filmen mit Bud Spencer oder Terence Hill, doch in rund drei Filmen ist der Darsteller vertreten. Alles begann im Jahr 1951 mit dem Film „Das große Ferienabenteuer“. Als Jack Menotti war er neben Terence Hill zu sehen. Zwar war der Film niemals ein großer Erfolg und nur eingefleischte Fans von Terence Hill kennen ihnen, dennoch war es das erste Zusammentreffen von Marc Lawrence und Ihrem Helden. Erst im Jahr 1980 sollte er erneut mit einem dieser beiden Stahlfäuste vor der Kamera stehen. Er ergatterte die Rolle des Torpedo in „Der Supercop“, wo Terence Hill abermals die Hauptrolle spielte. Nur zwei Jahre später sollte er auch endlich den Dampfhammer kennenlernen, denn er spielte in „Bud, der Ganovenschreck“ mit. Typisch für seine Rollen war, dass diese meist böse Menschen, Ganoven oder Mafiabosse spielte. Anders war es auch in „Bud, der Ganovenschreck“ nicht, denn hier war er als Mafiaboss Don Salvatore Licuti zu sehen. Über seine Laufbahn neben Bud Spencer und Terence Hill spielte er nicht nur in drei dessen Filmen mit, sondern er erhielt auch drei unterschiedliche Synchronsprecher. Ansonsten hat er sich ein wenig in der Literatur ausgetobt, weshalb er das Buch „Long Time No See: Confessions of a Hollywood Gangster“ auf den Markt gebracht hat. Es handelte sich um eine Autobiografie, welche das Leben von Marc Lawrence näher beleuchtete.

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