Wahre Rachenbrenner – Chili con Carne und die beiden Stahlfäuste
Feurig-scharfe zeigt sich Chili con Carne. Es gilt als einer der beliebtesten Rezepte aus Amerika, wobei es heute schon unendlich viele unterschiedliche Varianten gibt. Dennoch bleiben die Grundzutaten meist gleich, sodass Chilis und Fleisch zum Einsatz kommen. Auch in Eigenregie können Sie ein leckeres Chili con Carne zaubern, das sicherlich Ihr Herzen ordentlich zum Pumpen bringt. Das ist ganz den kleinen und fiesen Chili-Schoten zu verdanken, die dem Gericht seinem Namen verliehen haben. Gerade deshalb ist das Gericht im Winter wunderbar, denn die Schärfe bringt Sie zum Glühen und wärmt den Körper auf. Doch bevor Sie sich in einen großen Topf mit Chili con Carne stürzen, wollen Sie doch sicherlich erfahren, woher das Gericht überhaupt stammt.
Woher stammt das Chili con Carne?
Es gibt heute viele Theorien, wo der Ursprung vom Chili con Carne liegt. Eine eher unglaubwürdige Theorie ist wohl „La Dama de Azúl“. Es handelt sich um eine spanische Nonne aus dem 17. Jahrhundert, die ihr Land niemals verlassen hat. Jedoch reiste sie in einem Trance-Zustand als Geist nach Nordamerika, um dort die Ungläubigen zu bekehren. Während ihrer geistlichen Reise nach Amerika hat sie laut der Sage auch das Rezept für Chili con Carne übermittelt. Diese Theorie ist doch recht unrealistisch. Deswegen schauen wir uns eine wesentlich realistischere Möglichkeit an. Im 19. Jahrhundert gab es Chili con Carne in zahlreichen Gefängnissen im Süden der USA zu essen. Der Grund war, dass Chili con Carne hauptsächlich aus Fleisch und Chilis bestand, sodass es überraschend günstig war und dazu noch in großen Mengen zubereitet werden konnte. Die Legende sagt, dass die Insassen die Gefängnisse nach der Qualität ihres Chilis bewertet haben. Viele ehemalige Gefangene haben nach ihrer Freilassung sogar nach dem Rezept für das leckere Chili con Carne gefragt, welches sie im Alltag schmerzlich vermissten. Fazit ist, dass es ein sehr günstiges Essen war, welches viele Insassen satt machen konnte. Deswegen liegt es nahe, dass viele glaubten, dass Chili con Carne entstand in den Gefängnissen im Süden. Darüber hinaus soll es schnell an Popularität gewonnen haben.
Das Zentrum vom Chili con Carne
Suchen Sie heute nach dem weltbesten Chili con Carne, kommen Sie zwangsläufig an San Antonio vorbei. Ab Mitte des 19. Jahrhundert entstanden überall in San Antonio kleine Verkaufsstände auf der Straße, welche günstiges Chili con Carne anboten. All diese Stände wurden von Chili Queens betrieben. Dies war Latino-Damen, welche sich etwas dazu verdienen wollten oder mussten. Die ursprünglichen Chili Queens entstanden dadurch, dass viele Soldaten während des Bürgerkriegs Nahrung brauchten. Schnell tauchte das Chili con Carne als günstige Alternative für Jedermann auf. In der Regel kochten die Chili Queens ihr Chili im heimischen Umfeld, luden dieses in einen kleinen, bunten Wagen und brachten es dann zur Military Plaza und später zum Market Square. Die Wagen wurden mit bunten Laternen geschmückt, sodass der Verkauf vom Chili con Carne starten konnte. Ein kleiner Fakt am Rande: Zu dieser Zeit nannte man das Chili con Carne lediglich Chili, was auf die Chili-Schoten zurückzuführen war. Insofern wurde zuerst der Name „Chili“ für den leckeren Eintopf eingeführt. Der Erfolg der Chili Queens sollte nicht lange auf sich warten. Zunächst wurden Kunden durch die günstigen Preise angezogen. Zudem war Chili con Carne etwas ganz Neues in der Stadt. Doch auch die bunte Beleuchtung und die grellen Farben lockten Einheimische und Touristen an. Schnell wurden die Chili Queens über die Grenzen von San Antonio bekannt.
Die Chili-Joints im 20. Jahrhundert
Es ist unwichtig, welcher Theorie der Erschaffung Sie glauben schenken, eines ist sicher: Chili con Carne ist ein günstiges, leckeres und lang sattmachendes Gericht, das überall gut ankommt. Aus diesem Grund entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts, während der Weltwirtschaftskriese, zahlreiche Chili-Joints. Bei einem Chili-Joint handelte es sich um nichts weiteres als einen kleinen Raum mit improvisierter Theke, einigen Stühlen sowie einem Tuch, welches die Küche vom Speiseraum abtrennte. Für sehr kleines Geld wurde hier Chili con Carne gekocht und verkauft. Zwar war die Qualität des Essens nicht sehr gut, doch die billigen Preise lockten zahlreiche Kunden an. Gerade arme Menschen konnten sich somit etwas zu Essen leisten und mussten nicht verhungern. Einige sagen sogar, dass die Chili-Joints mehr Menschen in dieser schweren Zeit vor dem Verhungern gerettet haben, als das Rote Kreuz.
Stammt das Chili con Carne gar nicht aus Mexiko?
Eine weitere Vermutung ist, dass Chili con Carne im Süd-Westen der USA entstanden ist. Unwichtig, ob es von Spaniern ins Land gebracht oder vor Ort entwickelt wurde. In Deutschland denken viele Menschen, dass Chili con Carne aus Mexiko stammt. Das liegt wohl am spanischen Namen: Chili bzw. Chili für „Chili“, con steht für „mit“ und Carne bedeutet „Fleisch“. Also bedeutet Chili con Carne grob übersetzt „Chili mit Fleisch“. In Mexiko ist Chili con Carne jedoch überhaupt nicht bekannt. Sie müssen dafür schon ein wenig weiter in den Norden gehen. Texas ist für seine feurige Küche und die Verwendung von zahlreichen Chilis in ihren Gerichten bekannt. Dazu zählt auch das klassische Gericht Chili con Carne. Es kann aber sein, dass einige Einflüsse aus Mexiko bei der Entwicklung eine Rolle gespielt haben. Ein gutes Beispiel ist der mexikanische Kochstil, denn bei diesem werden verschiedene Chili-Schoten in einem Gericht miteinander kombiniert. Nach der Entwicklung des leckeren Gerichts diente es vor allem Cowboys als deftige Mahlzeit. Jedoch waren die Chilis nicht nur als geschmackliches Highlight gedacht. Zur Zeit der Cowboys gab es noch keine Kühlschränke, weshalb der Erhalt und die Frische der Zutaten meist ein Problem war. Gerade Fleisch litt darunter. Aus diesem Grund wurden alle Zutaten für das Chili con Carne getrocknet. Später konnten die Cowboys die Gewürzmischung mit etwas Wasser aufkochen und mit Maismehl verdicken. Die Schärfe der Chilis hatte dabei einen weiteren Vorteil, denn diese übertönte eventuelle geschmackliche Nachteile der nicht mehr allzu frischen Zutaten. Ganz nebenbei hat die Schärfe aber auch eine keimtötende Wirkung im Inneren.
Zahlreiche Varianten überzeugen
Chili con Carne gilt als Kult, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sich über die Jahre zahlreiche unterschiedliche Variationen entwickelt haben. Gerade wegen seiner vielen positiven Eigenschaften hat Chili con Carne ein Revival erhalten. Es gilt als proteinreicher Energielieferant, macht wunderbar satt und bietet dazu noch viele Ballaststoffe. Gerade in Fitnessprogramms kommen verschiedene Varianten vom Chili con Carne zum Einsatz. Diese unzähligen Zubereitungsarten haben natürlich viele interessante Kombinationen hervorgebracht. Einige arbeiten mit Kürbis, wiederum andere mit Schokolade. Auch komplett vegetarische oder vegane Chili con Carne gibt es. Eine kleine Auswahl zeigen wir hier.
Texas: In ihrem Chili schwören Texaner lediglich auf zwei Zutaten. Getreu des Namens kommen Fleisch sowie Chilis in den Topf. Insofern gilt das texanische Chili con Carne als Basisrezept. Es werden diverse unterschiedliche Chili-Schoten verwendet, wobei der Schärfegrad variiert. Auch geräucherte oder eingelegte Chilis sind nicht weit. Dazu kommen große Stücke Fleisch, die zunächst angebraten und später gewürfelt werden.
Cincinnati: In der Cincinnati-Region wird das Chili con Carne mit einigen mediterranen Gewürzen zubereitet. Das ist den mazedonischen Einwanderer zu verschulden, welche das Chili geprägt haben. Neben den zahlreichen Gewürzen kommen noch Tomaten, Zwiebeln, Chilis und Fleisch in den Topf. Es gibt dabei unterschiedliche Arten, wie Sie das Chili servieren können. Es wird dabei von Two-Way, Three-Way, Four-Way, Four-Way-Bean und Five-Way gesprochen. Im Grunde wird das Chili con Carne immer mit Spaghetti serviert. Je nach Steigerung kommen Käse, Zwiebeln oder Bohnen hinzu. Bei einem Five-Way-Chili erhalten Sie somit Chili con Carne, Spaghetti, Käse, Zwiebeln und Bohnen.
Springfield, Illinois: Im Normalfall schreiben Sie das Chili con Carne mit einem „L“. Es existiert in den USA aber auch die Schreibweise mit zwei „L“. Auf diese beharren die Menschen aus Illinois, denn auch hier wird ein Chilli con Carne gekocht. Dieses Chili con Carne sieht dem beliebten Chili, wie wir es bei uns kennen, am ähnlichsten. Insofern kommen Hackfleisch, Chilis und Tomaten zum Einsatz. In Springfield wird es an manchen Ecken auch auf einem Hot Dog serviert. Eine kleine Geschmacksexplosion
Bud Spencer und Terence Hill – Wahre Chili con Carne-Fans
Rund um den Globus wird Chili con Carne als einer der leckersten und schmackhaftesten Gerichte angepriesen. Verwunderlich ist das nicht, denn dank der vielen unterschiedlichen Möglichkeiten der Zubereitung ist für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich konnten sich auch Bud Spencers und Terence Hill dem Geschmack von Chili con Carne nicht entziehen. Das ist wohl auch auf deren Rollen zurückzuführen. Beide spielten oft Cowboys im Wilden Westen. Gemeinsam mit ihren Pferden ritten Sie durch die Wüste, verhauten Bösewichte und retteten holde Damen. Doch all diese Aufregung machte ordentlich hungrig. Deswegen gab es nicht selten Chili con Carne. Eine kleine Abwandlung des klassischen Chili con Carne sind die berühmten Bohnen mit Speck. Es gibt viele Übereinstimmungen. Doch auch fernab der großen Kinoleinwand waren Terence Hill und Bud Spencer große Fans von gutem Essen. Gerade Spencer war ein wahrer Feinschmecker und genoss nicht nur die italienische Küche seiner Frau Maria. Auf seinen zahlreichen Reisen lernte er die Liebe zu Chili con Carne kennen. Aus diesem Grund sollten Sie auch in den heimischen vier Wänden nicht auf dieses einmalige Gericht verzichten. Ein hervorragender Koch müssen Sie dafür nicht sein, denn gerade die Einfachheit von Chili con Carne macht dieses zu einer der beliebtesten Rezepte der Welt.
