Wenn es ums hauen geht… Sergio Smacchi!
Durch eine Kleinigkeit wurden Bud Spencer und Terence Hill schnell bekannt: die Schlägereien in ihren Filmen. Anfangs sollten sie nur etwas Action in die Geschichte bringen, doch später war es beinah Pflicht, dass mindestens eine Prügelei zu sehen war. Die beiden wurden als Haudrauf und Kloppbrüder bekannt, die mit einem Schlag eine ganze Armee plätten konnten. Während des Anschauens sehen die Prügeleien so leicht und unkompliziert aus. Einfach hier einen Schlag, dort einen Tritt und schon ist alles im Kasten. Jedoch sind solche Schlägereien wesentlich umfangreicher, als Du vielleicht denkst. Macht nur einer etwas Falsches, kann dieser plötzlich den Dampfhammer im Gesicht kleben haben. Daher ist es wichtig, dass es Menschen wie Sergio Smacchi gibt.
Was war seine Aufgabe?
Sergio Smacchi hatte bei den Filmen mit Bud Spencer und Terence Hill eine wichtige Aufgabe, denn er war nicht nur Stuntman, sondern auch sogenannter Stuntkoordinator. Das bedeutet, er hat die Stunts der beiden und der restlichen Stuntcrew koordiniert, damit diese spektakulär aussehen, aber dennoch niemand verletzt wird. Der Job des Stuntkoordinators ist sehr wichtig, denn diesem ist zu verdanken, dass Du so realistische Schlägereien sehen kannst. Dabei kannst Du nicht einfach einen groben Plan erstellen, ihm Deinem Team mitteilen und schon laufen die Kameras. Jede Schlägerei oder sonstiger Stunt ist mit viel Vorarbeit verbunden. Die Crew muss sich genau merken, was sie tun muss. Es ist wie bei einem Tanz, sodass jeder seine Schritte kennen muss. Nur das, wenn jemand seine Schritte vergisst oder aus der Reihe tanzt, es schnell sehr gefährlich werden kann. Selbst Buddy und Terence mussten sich der Koordination von Sergio Smacchi unterwerfen. Gemeinsam mit diesem haben sie eine beeindruckende Koordination ausgearbeitet und somit dazu geführt, dass die Filme heute actionreich und spannend sind.
Als Handlanger unterwegs
Sicherlich war es einer der Hauptaufgaben von Sergio Smacchi sich Stunts zu überlegen, dessen Ausführung zu planen und sicherzustellen, dass niemand verletzt wird. Doch Sergio Smacchi war auch als Stuntman im Einsatz und hat somit seinen eigenen Hals riskiert, damit die Filme spannend, aufregend und actionreich wurden. In zahlreichen Filmen war Sergio Smacchi zu sehen, jedoch meist nur im Hintergrund, als Handlanger, Schläger, Revolverheld oder Söldner. Im Laufe seines Lebens hat Smacchi an zahlreichen Filmen der beiden mitgearbeitet, sodass er neben Giancarlo Bastianoni zu einer der wichtigsten Stuntmänner der Branche zählt. Angefangen hat die Zusammenarbeit im Jahr 1970 mit dem Klassiker „Die rechte und die linke Hand des Teufels“. Dort war er als einer von Mescals Leuten zu sehen. Nun folgte beinah jährlich ein Film, manchmal sogar mehrere im Jahr, wie 1978 wo er „Plattfuß in Afrika“, „Sie nannten ihn Mücke“ und „Zwei sind nicht zu bremsen“ koordinierte und selbst Stunts ausführte. Im Jahr 1988 ging die Zusammenarbeit zwischen den dreien zu Ende. Sergio Smacchi war noch in der Serie „Big Man“ von Bud Spencer zu sehen. In insgesamt vier Folgen sorgte er für eindrucksvolle Stunts. Darunter „Im Netz der Drogenmafia“, „Strahlen des Todes“, „Falsches Spiel“ und „Der Tod fährt Achterbahn“. Danach trennten sich die Wege von Sergio Smacchi und Bud Spencer. Ob die beiden noch im realen Leben Freunde blieben, ist nicht bekannt. Stattdessen wandte sich Sergio Smacchi lieber wieder seinen Job als Stuntman und -koordinator zu.
Mehr Respekt für Stunmänner und -frauen wie Sergio Smacchi
Leider vergessen viele Zuschauer die harte und gefährliche Arbeit von Stuntmännern und -frauen. Immerhin siehst Du diese im späteren Film kaum, besonders, wenn es sich um ein Stunt-Double handelt. Also jemand, der die Stunts für den jeweiligen Schauspieler/die jeweilige Schauspielerin ausführt. Im späteren Film wirkt es für Dich so, als hätte die Person diesen Stunt durchgeführt und sicherlich bist Du beeindruckt. Das soll auch so sein, weshalb die Stunt-Doubles genauso angezogen werden, wie die Schauspieler, damit Du bei schnellen Actionszenen keinen Unterschied feststellst. Dennoch geraten Stuntmänner und -frauen immer mehr in den Hintergrund. Dabei riskieren sie sogar ihr Leben für einen Film. Manche Stunts, die auf der Leinwand eindrucksvoll aussehen, sind es auch in echt. Daher ist es nicht überraschend, dass es immer wieder zu Unfällen kommt, die sogar tödlich enden können. Daher solltest Du den Stuntmännern und -frauen den nötigen Respekt zukommen lassen, denn sie sorgen für die wahre Filmmagie. Glücklicherweise wird das Leben von Stuntmännern und -frauen heute dank Computertechnik enorm erleichtert, sodass es zum Beispiel nicht mehr notwendig wäre, wirklich von einem Gebäude zu springen.