Zwei sind nicht zu bremsen -Schläger Christian Rode ist tot
Wahre Fans von Bud Spencer und Terence Hill sollte der Name Christian Rode ein Begriff sein. Der Schauspieler lieh vielen Figuren im Spencer/Hill-Universum seine Stimme, zum Beispiel einen Schläger in dem Hit „Zwei sind nicht zu bremsen“. Ganz locker sagt er den pfundigen Spencer, keine Panik zu haben. Für Fans ist diese Szene unvergessen. Leider ist am 15. Februar 2018 Christian Rode von uns gegangen. Er war nicht nur als Schläger-Stimme an der Seite von Spencer und Hill bekannt, sondern er war ebenfalls als deutscher Schauspieler, Synchron-, Off- und Hörspielsprecher tätig. Umso trauriger ist es nun zu hören, dass Du Dich nun wieder von einer (Sprech)Rolle aus dem Spencer-Hill-Universum verabschieden musst.
Wer war Christian Rode?
Am 20. Juli 1936 wurde Christian Rode in Hamburg geboren. Schon früh wurde er von Gustaf Gründgens für die Bühne entdeckt und absolvierte schon bald eine Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters. Bereits 1956 gab er sein Theaterdebüt. Diverse Veranstaltungen in Stuttgart, Berlin, Frankfurt am Main und Darmstadt folgten. Jedoch hielt es Christian Rode nicht nur auf der Bühne, sondern Mitte der 1960er Jahre tobte er sich bei Film und Fernsehen aus. Zusätzlich übernahm der polyglotte Rode zahlreiche Rollen in internationalen Produktionen, wie im Kriegsfilm von René Cléments “Brennt Paris?”. Er stand aber auch neben Jon Voight in “Die Akte Odessa” vor der Kamera. Nicht nur zu ernsten Filmen fühlte er sich hingezogen, sondern genauso zu Komödien. Deshalb drehte Rode den Film “Nessi, das Monster vom Loch Ness” oder die Fernsehserie “Es muss nicht immer Kaviar sein“. Neben seinen Haupt- und Nebenrollen war er auch in zahlreichen Fernsehserien zu Gast. Gute Beispiele sind “Direktion City“, “Detektivbüro Roth” oder “Die Wicherts von nebenan“. Einer seiner bekanntesten Rollen ist Dietrich von Bern in dem zweiten Teil der “Nibelungen”-Saga. Dieser Film war aber auch sein Einstieg ins Synchronisationsgeschäft, denn er übernahm die Sprechrolle des Spielmanns Folker.
Dietrich von Bern in der Nibelungen-Saga
Als Synchronsprecher tätig
Ab 1966 ist Rode in vielen unterschiedlichen Synchronisationsrollen zu hören. Bis zu seinem Tod hatte er zahlreiche Synchronrollen in mehr als 600 Filmen. Zur Liste seiner Klienten zählten große Namen wie Michael Cain in “Luftschlacht um England“, David Carradine, Rock Hudson, Derek Jacobi, Jeremy Irons oder Dr. McCoy aus Star Trek. Natürlich ist die Liste noch sehr viel länger, was nicht überraschend ist. Rode hatte eine sehr markante und tiefe Stimme, die perfekt zu Raubeinen wie Christopher Lee oder Christopher Plummer passten. Selbst Kindern war die Stimme von Christian Rode nicht unbekannt. Er war der Nachfolger von Wolfgang Kieling und übernahm somit die deutsche Stimme von Bert aus der Sesamstraße.
Rode und Hill für Winnetou
Die 70er Jahre sollten wieder Neues für Christian Rode bereithalten. Jetzt hat er sich an sein erstes Hörspiel gemacht und lieh verschiedenen Werken seine Stimme. Darunter die Hörspielreihe “Masters of the Universe“. Fans von der Serie “Die drei Fragezeichen” werden Christian Rode in den Folgen “Pfad der Angst“, “Die singende Schlange” sowie “Der magische Kreis” hören. Auch bei einigen TKKG-Folgen ist Rode dabei. Bis zuletzt war Christian Rode ebenso Off-Sprecher der Sendung “Galileo” auf ProSieben (Stand: 2011). Neben “Zwei sind nicht zu bremsen“, verbindet Rode und Terence Hill noch eine weitere Gemeinsamkeit: Karl May. Terence Hill war in seiner frühen Jugend ein Teil der Karl-May-Saga rund um “Winnetou“. Hingegen war Rode bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg als Off-Sprecher bei “Winnetou I” zu hören.
Der Tod einer deutschen Legende
Viele Jahre hat Christian Rode seine Fans in vielen unterschiedlichen Bereichen verzaubert und eingenommen. Immer wieder konntest Du seiner Stimme lauschen oder Dir die spannende Szene in “Zwei sind nicht zu bremsen” anschauen. Am 15. Februar 2018 verließ diese kleine deutsche Legende aber das Licht der Welt. Wie das Magazin “PLAYTASTE” angab, verstarb Rode sehr plötzlich und unerwartet.